Gastronomie-, Beherbergungs- und Tourismusbranche brauchen mehr Unterstützung

Knut Korschewsky

„Die Zahlen zu drohenden Schließungen und Insolvenzen im Gast-, Beherbergungs- und Tourismusgewerbe sind alarmierend. Viele Betriebe stehen durch die Corona-Pandemie bedingten Schließungen extrem unter Druck wie die Aktion ‚Leere Stühle Jena‘ zeigt. Durch die vom Bund überfälligen Finanzhilfen droht vielen Betrieben existenzielle Not, weshalb nachgesteuert werden muss, um eine schnelle und unbürokratische Auszahlung der Gelder zu gewährleisten“, fordert Knut Korschewsky, Sprecher für Tourismuspolitik der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag.

Die Branche hat bisher vorbildlich auf die Corona-Pandemie reagiert. Durch Belüftungsanlagen in geschlossenen Räumen und genügend Abstand zwischen der Bestuhlung im Innen- und Außenbereich sind die Verordnungen in vielen Betrieben umgesetzt worden. „Die von der Landesregierung bereitgestellten 65 Millionen Euro werden jetzt benötigt, um Thüringer Unternehmen liquide zu halten und dem Gewerbe ausreichend Unterstützung zu signalisieren. Neben dem finanziellen Aspekt muss zudem eine langfristige Perspektive aufgezeigt werden, wie es im Frühjahr weitergehen kann“, so Korschewsky.

Seit November sind Gast-, Beherbergungs- und Tourismusgewerbe zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres zum vollständigen Erliegen gekommen. „Ich mache mir vor allem um die Situation der Fachkräfte Sorgen. Bereits vor der Pandemie hatten viele Betriebe Probleme, geeignetes Personal zu finden und die Unternehmensnachfolge zu organisieren. Wenn sie nun durch Insolvenz zur Aufgabe gezwungen sind, wird sich die Situation verschärfen. Ausbildung von Personal kann dann nicht mehr stattfinden“, warnt Korschewsky mit Blick auf den Arbeitsmarkt.

Zudem geht in vielen ländlich geprägten Orten auch ein Stück Lebensqualität für Thüringer*innen verloren. „Neben der Nachbesserung der Coronahilfen wollen wir auch einen sogenannten ‚Gastrobonus‘ auf den Weg bringen. Neugründungen und Übernahme von bestehenden Betrieben, besonders im ländlichen Raum, sollen mit 15.000 Euro bezuschusst werden. Wir dürfen die Branche nicht im Regen stehen lassen“, appelliert Korschewsky.