Für eine Schulentwicklung, die keine und keinen zurücklässt

Die aktuelle Debatte um die Bildungspolitik zum Anlass nehmend, hat die Landesregierung in der heutigen Landtagssitzung zu ihrer Bildungspolitik eine Regierungserklärung abgegeben. Dargestellt wurden die Schritte, die die Landesregierung und die rot-rot-grüne Koalition ergriffen haben, um die Bildungschancen für alle Kinder und Jugendlichen in Thüringen voranzubringen, für Unterrichtserfüllung zu sorgen und das Bildungswesen qualitativ weiterzuentwickeln. Es wurden die aktuellen Herausforderungen und Schwierigkeiten benannt und erläutert, wie die Landesregierung diese angehen wird, auch im Hinblick auf den kommenden Doppelhaushalt.

„Wie im Koalitionsvertrag festgeschrieben, haben wir nicht nur jährlich 500 Lehrer eingestellt, sondern zusätzlich 300 Lehrer befristet an die Schulen geholt, die 2018 entfristet werden. Zudem haben wir 100 Lehrer für die Vertretungsreserve und 130 DaZ-Lehrkräfte eingestellt, die jetzt auch entfristet werden. Damit haben wir für die ersten drei Jahre Rot-Rot-Grün nicht nur deutlich mehr Lehrer eingestellt als vereinbart, sondern auch erstmals mehr Lehrer, als in den Ruhestand gegangen sind“, hob Torsten Wolf, Bildungsexperte der Linksfraktion, während seiner Rede hervor und erinnerte daran, dass die vorherige Landesregierung das Personal im Bildungsbereich um mehr als 1200 Vollzeit-Lehrerstellen abbauen wollte. Der Abgeordnete betonte, dass allein die Forderung nach mehr Lehrereinstellungen zu kurz greife. Man müsse sich genauso mit strukturellen Fragen befassen - mit Schulgrößen, mit dem Ressourcen- und Gesundheitsmanagement.

Torsten Wolf warb in seiner Rede für ein „Zukunftsprogramm Gute Schule“. „Darin enthalten sind zusätzliche Maßnahmen zur Unterrichtsabsicherung mit einem Vertretungsbudget im Umfang von 6 Mill. Euro sowie eine deutliche Aufwertung der Vertretungsreserve auf 300 Lehrer, weitere Maßnahmen im Bereich der Lehrerbildung, Verbesserungen bei der Besoldung von Lehrern und Maßnahmen zur Entlastung der Pädagogen“, fasste Wolf die Schwerpunkte zusammen.

Mit Blick auf alle demokratischen Fraktionen im Landtag hob Wolf hervor: „Ich fordere Sie alle auf, unsere besten Ideen und Kräfte zusammenzubringen, um die Entwicklungsprobleme im Bildungsbereich – von der Schulstruktur über die Gewinnung von Lehrernachwuchs bis zur Personalsteuerung – zu erfassen und Lösungen voranzubringen. Unser Ziel muss sein, einen großen gesellschaftlichen Kompromiss für eine Schulentwicklung zu erreichen, die keinen und keine zurücklässt.“