Erhöhung der Tarifbindung bedeutet 4.076 Euro mehr Nettolohn

Lena Saniye Güngör

Der DGB hat am 6.11.2023 eine Tarifflucht-Bilanz vorgestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass Tarifflucht und Lohndumping massive Verluste für die Beschäftigten, gerade in Ostdeutschland, bedeuten. So fehlen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Ostdeutschland durchschnittlich 3.915 Euro netto pro Jahr, insgesamt entgehen den Beschäftigten im Osten so jährlich über 14 Milliarden Euro an Kaufkraft. Das geschätzte bundesweite Minus an Einkommen in der Sozialversicherung, im Fiskus und bei den Beschäftigten beläuft sich auf 130 Milliarden Euro pro Jahr.

 

Die arbeits- und gewerkschaftspolitische Sprecherin der LINKE-Fraktion im Thüringer Landtag, Lena Saniye Güngör, betont die Relevanz einer Erhöhung der Tarifbindung in Thüringen: „Die Zahlen zeigen unmissverständlich, dass eine Tarifbindung von lediglich 44 Prozent ganz reale und erhebliche Lohneinbußen mit sich zieht. Thüringer Beschäftigte würden ein durchschnittliches jährliches Netto-Plus von 4.076 Euro erzielen, wenn diese in einer tarifgebundenen Beschäftigung tätig wären. Die Kaufkraft würde ebenso steigen und zu einem durchschnittlichen Netto-Plus von 1.912 Euro per anno führen. Tariflöhne werden nur durch aktive Tarifkämpfe der Beschäftigten erzielt. Deshalb braucht es eine starke gewerkschaftliche Organisation, die wir als LINKE-Fraktion weiter konsequent unterstützen.“