Betrieblicher Arbeitsschutz: Suchtprävention am Arbeitsplatz

Lena Saniye Güngör

Die Zahl von suchterkrankten Menschen am Arbeitsplatz ist auf einem hohen Niveau. Etwa fünf Prozent der deutschen Beschäftigten nehmen Suchtmittel am Arbeitsplatz zu sich. Dabei ist der Anteil bei Führungskräften nach Angaben des Thüringer Gesundheitsministeriums noch höher und beträgt etwa zehn Prozent. Dazu äußert sich die arbeits- und gewerkschaftspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Thüringer Landtag, Lena Saniye Güngör, wie folgt: „Betrieblicher Arbeitsschutz ist auch Suchtprävention. Im kommenden Haushaltsentwurf hat die rot-rot-grüne Koalition für Maßnahmen des betrieblichen Arbeitsschutzes insgesamt Mittel in Höhe von 2.389.000 Euro angemeldet. Deren Umsetzung im Haushalt 2024 ist deshalb von großer Wichtigkeit für eine ganzheitliche Arbeitsschutzstrategie.“

Etwa ein Fünftel der männlichen Bevölkerung und ein Viertel der weiblichen Bevölkerung in Deutschland sind zudem laut dem Epidemiologischen Suchtsurvey alkoholabhängig. Hunderttausende nehmen illegale Substanzen wie Cannabis, Kokain und Amphetamine.

„Die Fehlzeiten bei alkoholbedingten Suchterkrankungen sind statistisch betrachtet 16-mal höher, das Risiko eines Arbeitsunfalls ist ebenfalls dreieinhalb Mal erhöht. Die Linksfraktion setzt sich deshalb konsequent für einen präventiven Arbeitsschutz ein, der suchtbedingte Erkrankungen einschließt“, so Güngör abschließend.