Arbeits- und Fachkräftebedarf in Thüringen begegnen – Willkommenskultur alltäglich mit Leben füllen

Lena Saniye Güngör

Am Dienstag wurde eine Studie des Ifo-Instituts Dresden im Auftrag des Thüringer Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit, Frauen und Familie vorgestellt, die eine Projektion des zukünftigen Arbeits- und Fachkräftepotenziales in Thüringen umfasst. Demnach wird es bis zum Jahr 2035 zu 385.000 altersbedingten Austritten aus dem Erwerbsleben kommen. Um den zunehmenden Bedarf an Arbeits- und Fachkräften zu füllen, müssen bis 2035 mehr als 247.000 Stellen neu besetzt werden. Dazu äußert sich die Sprecherin für Arbeits- und Gewerkschaftspolitik der Fraktion DIE LINKE, Lena Saniye Güngör:

„Dem zunehmenden Arbeits- und Fachkräftebedarf kann nicht allein durch eine Aktivierung bereits vorhandener Potenziale begegnet werden. Die Frauenerwerbsarbeit ist auf einem hohen Niveau, zudem herrscht nahezu Vollbeschäftigung in Thüringen. Umso zentraler ist die Bedeutung von Zuwanderung für Thüringen. Dabei muss der Fokus auf Guter Arbeit für alle Beschäftigten liegen, denn nur bei guten Arbeitsbedingungen und tariflicher Entlohnung ist Thüringen ein attraktiver Standort - auch für Pendler:innen, sowie Personen aus anderen Bundesländern und anderen Ländern. Der Begriff der Willkommenskultur darf dabei nicht einer wirtschaftlichen Verwertbarkeitslogik folgen, sondern muss alltäglich mit Leben gefüllt werden.“

Abschließend führt Güngör aus: „Wir als Linksfraktion setzen uns konsequent dafür ein, dass die zunehmende Arbeits-und Fachkräftenachfrage durch attraktive Arbeitsbedingungen gelöst werden kann. Auch der zunehmende Einsatz neuer Technologien kann ein Baustein sein, um Bedarfe zu schließen. Dies wird allerdings nicht in allen Bereichen zur Entlastung führen, sodass die Etablierung Thüringens als Standort Guter Arbeit zentrale Herausforderung bleibt.“