Islamismus und christlicher Fundamentalismus Themen der letzten Anhörung im UA zu „Politisch motivierter Gewaltkriminalität“
Am Donnerstag, 11. Januar 2024, tritt im Landtag der Untersuchungsausschuss zu „Politisch motivierter Gewaltkriminalität“ zu seiner vorerst letzten geplanten Anhörung von Sachverständigen zusammen. Ab 9:30 Uhr werden die von Rot-Rot-Grün geladenen Sachverständigen Dastan Jasim und Dr. Hüseyin Çiçek zum Thema Islamismus sowie Dr. Reinhard Hempelmann zum Thema Christlicher Fundamentalismus im Untersuchungsausschuss aussagen. Im Anschluss sollen außerdem Teile der gelieferten Akten verlesen werden.
Dazu erklärt Katharina König-Preuss, Obfrau der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag für den Untersuchungsausschuss: „Auf unser Drängen hin führt der Untersuchungsausschuss nun eine Anhörung zu Islamismus und christlichem Fundamentalismus durch. Ohne diese Themen würde dem Ausschuss ein wichtiger inhaltlicher Part fehlen. Mit Dastan Jasim und Dr. Hüseyin Çiçek werden zwei ausgewiesene Expert:innen zum Bereich Islamismus aussagen, die mit ihrer Forschung die lokalen und globalen Bezüge des Islamismus herausstellen können. Ein oft vernachlässigtes Thema ist außerdem der christliche Fundamentalismus, dem sich Dr. Reiner Hempelmann über 25 Jahre lang im Rahmen seiner Tätigkeit an der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen gewidmet hat. Christlicher und islamischer Fundamentalismus sind unter anderem durch ihre extrem konservativen Vorstellungen über Frauen, Sexualität und Geschlecht anschlussfähig an rechte Ideologien. Es verwundert daher auch nicht, dass die christliche Rechte in Deutschland bis in die Spitzen der AfD hinein gut vernetzt ist.“
Die Abgeordnete erklärt weiter: „Die Anhörung am Donnerstag ist auch die letzte geplante öffentliche Anhörung im Untersuchungsausschuss, der damit zu einem vorläufigen Abschluss kommt. Im Anschluss an die Anhörungen werden noch Teile der gelieferten Aktenbestände verlesen, um diese im Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses verwenden zu können. Mit umfangreichen Verlese-Anträgen wollen wir u.a. auf die Problematik einer Vielzahl rassistischer Übergriffe aufmerksam machen, die tiefergehenden Vernetzungen rechter Strukturen darstellen sowie bspw. die Belastung ehrenamtlicher Bürgermeister durch Reichsbürger deutlich machen.“
Katharina König-Preuss abschließend: Da wichtige Aktenlieferungen u. a. durch das Thüringer Innenministerium noch ausstehen, sind wohl weitere Sitzungen zur Verlesung von Akten notwendig. Bestätigt hat sich jedoch, was wir als LINKE von Anfang an erklärt haben: Thüringen hat ein massives Problem mit rechten und rechtsoffenen Strukturen.“
Interessierte Besucherinnen und Besucher können am Donnerstag ab 9:30 Uhr bei der Anhörung der Sachverständigen im Landtag im Raum F101 dabei sein. Dafür ist es lediglich notwendig, einen Ausweis mitzubringen.