Mendhäuser Karneval: Frauenpower mit „Elfen“ und „Hupfdohlen“

Ronald Hande

Der Karneval ist in der Region um Römhild eine feste Institution. So verwundert nicht, das selbst im ganze  259 Einwohner starken Mendhausen ebenfalls ein eigenständiger Karnevalsverein  erfolgreich agiert. Die Besonderheit der Mendhäuser „Narretei“: hier haben tatsächlich die Frauen das Sagen. Denn es waren Frauen, welche mit Bianka Krempel- Münch und Cornelia Tuchenhagen an der Spitze 1995 die Gründung des Mendhäuser Karnevalsvereins „Die Elfen“ e.V. vorantrieben.

So beherrscht auch nicht ein von Männern gebildeter „Elferrat“ das Bühnenbild der Veranstaltungen, sondern die durchweg weiblichen „Elfen“ präsidieren bei den Büttenabenden. Diese liefen auch 2024 wieder hervorragend, alle drei diesjährigen Veranstaltungen waren ausverkauft. Denn das ist eine weitere Besonderheit: während sich andernorts die Faschingsanhänger auf die „drei tollen Tage“ im Februar freuen, ist in Mendhausen die Saison der „fünften Jahreszeit“ jetzt bereits gelaufen. Traditionell ist Mendhausen die Auftaktstation des närrischen Treibens in der Region.

Gestemmt wird die dafür notwendige Vorbereitungsarbeit  von den heute 63 ehrenamtlich tätigen Mitgliedern, wie Mandy Thomas und Peter Haueisen als Vereinsverantwortliche kürzlich zu berichten wussten. Anlass war Besuch aus dem Wahlkreisbüros des Landtagsabgeordneten Ronald Hande. Dessen Mitarbeiter Elke Gaasenbeek und Mathias Günther überbrachten einen Scheck des Vereins „Alternative 54“ e.V. Der linke Haushaltsexperte Ronald Hande hatte sich für den finanziellen Zuschuss aus den Mitteln des Spendenfonds seiner Landtagsfraktion stark gemacht und so konnten 350 Euro kürzlich den Mendhäuser Karnevalistinnen übergeben werden.

1, 7 Millionen Euro haben die linken Abgeordneten im Laufe der Jahre so an ehrenamtlich tätige Vereine und Projekt gespendet. Gegründet wurde diese Initiative einst aus Protest gegen den sogenannten „Selbstbedienungsparagrafen“, dem Artikel 54 der Thüringer Landesverfassung. In diesem wurden von der CDU- geführten damaligen Landtagsmehrheit die automatischen Diätenerhöhungen der Landesparlamentarier festgeschrieben.

Dass die Mendhäuser Karnevalisten eine solche Zuwendung ebenso wie alle anderen auf Ehrenamtsbasis arbeitenden Vereine gut gebrauchen können, liegt auf der Hand:
Das Domizil des Vereins ist das Kulturhaus des Dorfes. Es befindet sich im Besitz der Stadt Römhild, der örtliche Sportverein betreibt es. Das Haus kann auch für Kirmesabende und Familienfeiern genutzt werden. Es wurde vor 2 Jahren umfangreich saniert, der Karnevalsverein brachte dabei auch Eigenleistungen auf.

Miete und 2500 Euro Energiekosten müssen für die Nutzung durch den Verein gestemmt werden. Dennoch soll der jetzige Zuschuss in die Kostümausstattung der Kinder- und Jugendgarde fließen. Diese ist fester Vereinsbestandteil, die Nachwuchsarbeit soll sicher stellen, das auch künftig neben den „Elfen“ ein Männerballett und die „Hupfdohlen“ das Publikum erheitern. Dafür trainiert der Nachwuchs auch mindestens einmal wöchentlich.

Das der Verein eine stabil Substanz besitzt, erwies sich in Pandemiezeiten: so gab es keine Rückzüge von Aktiven, konnte in dieser Phase mit einem „Elfenspektakel“ unter freiem Himmel sogar die Auftrittstätigkeit fortgesetzt werden.

Mathias Günther