Wintersport- und Tourismuszentrum Oberhof

Aktuelle Stunde - Drucksache 5/1586 -


Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren, Herr Minister, zu Beginn gleich an dieser Stelle: Wir haben lange Jahre, auch als Fraktion, auch in der vergangenen Legislaturperiode, darum gekämpft, dass für die Destination Oberhof etwas getan wird.


(Beifall DIE LINKE)


Jetzt wird etwas getan! Und das will ich an der Stelle erst einmal deutlich sagen: Das war unter der vorangegangenen Regierungsmehrheit nicht möglich! Das ist schon mal ein Plus an dieser Stelle und das muss man auch positiv hervorheben. Nun kann man, wenn man sich das Wetter draußen anguckt, sagen, es ist fast noch Sommer. Es war ja gesagt, dass bis zum Sommer dieses Konzept vorliegen soll.


(Zwischenruf Machnig, Minister für Wirtschaft, Technologie und Arbeit: Es ist doch noch Sommerzeit!)


Deshalb ist das noch Sommerzeit. Deshalb ist der Sommer noch da. Die Sonne geht gerade unter. Es ist schon spät, aber es ist nicht zu spät, dass für Oberhof etwas getan werden muss, dass Oberhof als Aushängeschild für das Land Thüringen tatsächlich auch in den Mittelpunkt gerückt wird. Es darf aber nicht sein, und da glaube ich, wird es weiterer Arbeit bedürfen und das wurde hier auch schon angesprochen, dass wir uns ausschließlich auf die Destination Oberhof im touristischen Bereich beschränken. Sondern ich glaube, wir brauchen eine Gesamtkonzeption nicht nur für die Rennsteigregion, sondern für die gesamte Destination Thüringen im touristischen Bereich. Ich glaube, dies ist eine ganz wichtige Frage, die hier bearbeitet werden muss. Es wurde hier schon davon gesprochen, auch vom Kollegen Heym, die Frage der Therme. Ich will sie hier auch noch einmal aufgreifen, weil, Kollege Heym, ich glaube da sind wir auf einer Seite, wenn ich das hier auch sagen darf.


(Zwischenruf Abg. Heym, CDU: War das Ernst?)


Wir haben im Moment, die Therme ist seit zwei Jahren geschlossen, allein durch die Schließzeiten einen Verlust von 540.000 €, das ist über eine halbe Millionen. Es wäre eigentlich schlimm, wenn wir bis zur Wiedereröffnung der Therme unter dem Gesichtspunkt, dass in den Wintermonaten schwarze Zahlen geschrieben worden sind, wie der Kollege Heym berechtigter Weise sagte, wir noch einmal vielleicht 10 oder 12 Monate diese Therme geschlossen haben und damit noch einmal möglicherweise 200.000 € bis 250.000 €, ohne dass dort irgendwelche Möglichkeiten bestehen für Gäste, die nach Oberhof kommen, noch einmal - ich sage ganz bewusst dieses Wort - verschwenden. Deshalb wäre ich auch sehr dafür, dass Möglichkeiten gesucht werden, um diese Therme schon unter den derzeitigen Bedingungen möglichst wieder zu öffnen und während des laufendes Betriebes oder in den Sommermonaten eben einer Rekonstruktion oder einer anderen Zukunft zukommen zu lassen.

Ich komme als drittes zu den Betreiberformen der Sportstätten. Und hier bin ich doch ein bisschen im Widerstreit. Denn wir haben hier in Oberhof die Oberhofer Sportstätten GmbH, die geführt und geleitet wird durch die LEG, das ist im Moment der Skitunnel. Wir sind ausdrücklich dafür, dass dieser Skitunnel, auch mit der angrenzenden jetzigen Biathlonanlage, betrieben wird. Er gehört einfach dazu, um internationalen Wettkampf und Trainingsbetrieb zu gewährleisten. Wir haben aber auf der anderen Seite das Thüringer Wintersportzentrum, als für uns den eigentlichen und fachlich kompetenten Betreiber, als Oberhofer Sportstättenbetrieb. Ich für meine Fraktion möchte hier sagen, dass wir bei genau dieser Frage, der Bündelung, „Ja“ sagen, aber man muss bei dieser Bündelung auch die fachlichen Kompetenzen mit einbeziehen. Da glaube ich nicht, dass dies durch die LEG gewährleistet werden kann, dass sämtliche Sportstätten durch die LEG betrieben werden.


(Beifall DIE LINKE)


Da glaube ich, da muss das Thüringer Wintersportzentrum mit einbezogen werden.

Ein vierter Punkt, der Status Oberhof. Der Status Oberhof, der angesprochen wurde, er muss - und da sind wir uns einig, auch in der Region als LINKE - er kann mit 1.500 Einwohnern nicht mehr gehalten werden. Es muss dort eine Veränderung geben, da haben Sie uns auf Ihrer Seite. Die Frage ist aber, wie und in welchen Abschnitten? Wir glauben, dass wir die Stadt Oberhof zum derzeitigen Zeitpunkt nicht unter den Druck setzen können und auch die Region nicht, jetzt zu sagen, es muss sofort passieren, sondern hier, glaube ich, muss eine generelle Lösung für Südthüringen getroffen werden im Verbund mit Suhl, Zella-Mehlis und Oberhof. Wir sagen es ganz konkret in Richtung Suhl, Zella-Mehlis und Oberhof. Hier bitte ich noch einmal darum, tatsächlich alle Beteiligten aus dieser Region an einen Tisch zu bekommen und hier nicht Entscheidungen vorauszunehmen, vorauszusetzen, die möglicherweise vielleicht auch noch einer Diskussion bedürfen.

Ein letzter Satz, Minister Machnig hat es angesprochen an der Stelle - Vertrauen, Sie sprachen von Vertrauen. Wenn man Vertrauen tatsächlich auch in der Region mit den Beteiligten haben will, dann geht es nur so, dass nicht diese Fragen, die gerade im Zusammenhang stehen mit der Gebietsreform, sage ich einmal, die dort angestrebt wird, oder mit dem Zusammenschluss von Städten, dann kann dieses Vertrauen nur geschaffen werden, dass man bei den Beteiligten oder bei den ansprechenden Dingen sowohl bei der Frage der Betreibung der Sportstätten als auch bei der Frage der Zusammenschlüsse der Stadt Oberhof mit anderen Städten alle Beteiligten an einen Platz holt und damit dann die Gespräche führt und da gemeinschaftlich herangeht. Wir sind dazu bereit und freuen uns auch auf die Einladung am 25. und sind gern bereit, an dieser Frage weiter mitzuarbeiten. Danke schön.


(Beifall DIE LINKE)

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