Weitere Stärkung und Entwicklung der Digitalisierung des Thüringer Schulwesens

Torsten Wolf

Zum Antrag der Fraktionen DIE LINKE, der SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - Drucksache 7/1270

 

Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen hier im Hohen Haus, natürlich auch all den Zuschauerinnen und Zuschauern am Livestream! Ich bringe gern für die Fraktionen Die Linke, Bündnis 90/Die Grünen und SPD unseren Antrag mit dem Titel „Weitere Stärkung und Entwicklung der Digitalisierung des Thüringer Schulwesens“ in der Drucksache 7/1270 ein. Die tatsächliche Realität in Thüringen im Bereich Digitalisierung an den Schulen macht meiner Meinung nach der Artikel aus der OTZ Jena vom 10. Juni dieses Jahres am treffendsten deutlich. Dort wird die Situation an der Jenaer Gemeinschaftsschule „Gemeinschaftsschule Wenigenjena“ durch den Schulleiter Herrn Axel Weyrauch wie folgt beschrieben: Die Schule hat WLAN und im Übrigen auch schnelles WLAN. Sie hat eine sehr gute Ausstattung – Whiteboards – und sie ist kurz vor dem Lockdown tatsächlich noch dazu gekommen, sich bei der Thüringer Schulcloud anzumelden und hat seit der Schulgründung vor sechs Jahren die Digitalisierung als einen Schwerpunkt von Schul- und Unterrichtsentwicklung. Also waren die Grundlagen doch gesetzt durch die Schule, den Schulträger und das Ministerium bzw. das ThILLM, anders, als wir es gerade vom Kollegen Tischner gehört haben. Trotz alldem stellt Herr Weyrauch fest: Es hätte nichts Besseres passieren können, denn vor der Pandemie, habe das Kollegium das feine digitale Potenzial des Hauses, also der Schule, vor Augen gehabt und sich fragen müssen, wann um alles in der Welt man in die Schuleinstellung eintauchen solle. Im Lockdown – so der Schulleiter – habe sich die Chance eröffnet, ein Geschenk eben. Digitalisierung ist eine der herausforderndsten Aufgaben derzeit und in der Zukunft der Schulen. Es geht einerseits um die technischen Voraussetzungen, den Ausbau des Breitbands und den Anschluss der Schulen, die digitale Ausstattung, Modernisierung bis hin zu den Endgeräten für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte. Aber klar ist auch, das schönste Auto, egal ob elektrisch oder mit Kohlenstoffantrieb, also Verbrennerantrieb, fährt nicht, wenn eben jemand die Fahrerlaubnis nicht hat, um es zu fahren. So ist das eben auch bei Digitalisierung. Lehrkräfte müssen sich in allen Phasen der Lehrerbildung der Digitalisierung stellen und dafür auch Zeit haben. Schulen müssen ein medienpädagogisches Konzept entwickeln und auch danach arbeiten sowie die Herausforderungen und Gefahren, die mit Digitalisierung verbunden sind, aufgreifen und diesen begegnen. Letztlich müssen die kommunalen Medienzentren ertüchtigt und – wie wir vorschlagen – die ständige Weiterentwicklung durch überregionale Entwicklungspläne und Fachbeiräte sichergestellt werden. Dies alles greift unser Antrag auf und entwickelt das vorliegende Konzept, was durch die Landesregierung auch schon umgesetzt wird, damit weiter und ergänzt es um wichtige Komponenten.

 

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen der demokratischen Fraktionen, dass wir heute und dann im Ausschuss Anträge der Fraktionen Die Linke, der SPD, Bündnis 90/Die Grünen, der CDU und der FDP und eben nicht der Fraktion der AfD diskutieren, macht deutlich und vor allen Dingen den Schülerinnen, den Schulen und Eltern deutlich, dass es eben fünf Fraktionen im Thüringer Landtag gibt, die an den Herausforderungen und den damit verbundenen Lösungen arbeiten – eine Fraktion nicht.

 

(Zwischenruf Abg. Kießling, AfD: Das ist falsch!)

 

Faschisten taugen eben nicht für Zukunftsaufgaben. Faschisten haben keine Zukunft. Vielen Dank.

 

(Beifall DIE LINKE, SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

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