Impulse des Reformationsjubiläums „Luther 2017“ nachhaltig für die Entwicklung der Kulturlandschaft und des Tourismus in Thüringen nutzen

Katja Mitteldorf

Zum Antrag der Fraktion der CDU - Drucksache 6/6058

 

Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete, ich freue mich ganz außerordentlich, dass wir an einem Freitag, nach einer Mittagspause beim letzten Tagesordnungspunkt zu einem Thema kommen, wo wir große Einigkeit feststellen können und ein gemeinsames Interesse verfolgen. Deswegen möchte ich mich zuallererst bei der CDU-Fraktion für diesen Antrag bedanken. Wenn ich ehrlich genug sein kann, wenn wir unsere eigene Landesregierung hätten zu einer Regierungserklärung auffordern wollen, würde der Antrag wahrscheinlich ähnlich aussehen.

 

(Heiterkeit DIE LINKE)

 

Demzufolge kann ich gleich an den Anfang meiner sehr kurzen Rede stellen, dass wir zwar nicht dafür sind, diesen Antrag in die Anschüsse zu überweisen, wie Frau Walsmann das in der Einbringungsrede vorgeschlagen hat, sondern ihn gleich positiv abstimmen. Wir möchten demzufolge dem CDU-Antrag zustimmen.

 

(Beifall CDU)

 

(Zwischenruf Abg. Berninger, DIE LINKE: Du hättest es ja ein bisschen spannend machen können!)

 

Ja, Entschuldigung. Ich war auch selber so aufgeregt, dass ich das mal so positiv formulieren konnte, dass ich es gleich an den Anfang gestellt habe.

 

(Zwischenruf Abg. Kellner, CDU: Weiter so!)

 

Den Dank möchte ich erweitern an die Staatssekretärin, Frau Dr. Winter, für den sehr, sehr umfassenden Bericht,

 

(Beifall CDU, DIE LINKE)

 

der es ermöglicht, dass wir – was auch die CDU-Fraktion mit diesem Antrag machen wollte – ein öffentliches Podium und die Möglichkeit für alle Menschen schaffen, an diese Informationen zu kommen. Das bedeutet für uns, dass wir mit dem geballten Wissen, was wir alle jetzt gleichzeitig bekommen haben, und auch der Intention, die wir gemeinschaftlich verfolgen bezogen auf andere Großveranstaltungen in Thüringen, dass wir dann natürlich gemeinsam daran arbeiten können, dass das auch in Zukunft eine Rolle spielt.

 

Es ist schon sehr viel gesagt worden und ich finde auch, es muss nicht immer alles noch mal von jedem gesagt werden. Meinen Dank habe ich ausgerichtet. Ich glaube, mein Kollege wird zum Themenfeld „Tourismus“ noch etwas sagen.

Ich will aber noch eine ganz persönliche Anekdote einbringen, die, glaube ich, auch davon zeugt, dass das, was Staatssekretärin Dr. Winter eben auch berichtet hat, das, was wir mit dem Wirtschaftsausschuss auf der ITB erlebt haben, das, was wir auch im Kulturausschuss zur Reformationsdekade diskutiert haben und was wir – und an der Reise durfte ich ja auch teilnehmen, von der Jörg Kellner gerade berichtet hat – in den USA gemeinsam mit Bodo Ramelow und Wolfgang Tiefensee erlebt haben, dass das auch tatsächlich Früchte trägt. Das war für mich in diesem Sommer eine sehr spannende Anekdote, denn ich war auch in den USA,

 

(Beifall CDU)

 

allerdings in einem Bundesstaat fern der großen Metropolen. Und mein sehr guter Freund Kevin, der in Ohio wohnt, und zwar in den Wäldern, wo er nicht mal WLAN hat, hat mich begrüßt mit den Worten: Erzähl mir doch mal, wie ist es denn im Luther Country. Das hat mich tatsächlich überrascht und mich auch sehr gefreut und ich glaube, das ist sinnbildlich so ein bisschen das, worauf wir in Thüringen dank der jahrelangen Arbeit sowohl der Vorgängerregierung als auch der jetzigen Regierung sehr stolz sein können.

Ich glaube, das sind Sachen, auf denen wir aufbauen können und auf denen wir sicherlich auch aufbauen werden. Wie gesagt, wir werden diesem Antrag zustimmen. Ich würde allerdings trotzdem vorschlagen, dass wir uns in den betreffenden Ausschüssen immer mal darüber verständigen, wie die Nachbereitung und das, was aus dem Erlebten und den Erfolgen sichtbar werden kann, weiter behandelt wird, auch bezogen auf die anderen Ereignisse, die anstehen, dass wir uns das immer mal zu Gemüte führen und einfach da einen offenen Austausch führen, um auch weiterhin mit solchen Erfolgen aufwarten zu können. Denn ich glaube, wir sind uns alle darin einig, dass Thüringen es auch verdient hat, die Sichtbarkeit weiter zu erhöhen, und das es Thüringen vor allem auch bezogen auf unsere kulturhistorischen Schätze verdient hat – auch natürlich von dem, was es ja auch war, ein Investitionsboom, auch in kulturelle Infrastruktur –, davon zu profitieren.

Besonders freut mich natürlich auch und wir wissen es alle, dass es mittlerweile alle Sachen, die irgendwas mit Luther zu tun haben, gibt. Das wird uns, glaube ich, auch noch viele Jahre beschäftigen, angefangen von der Playmobil-Figur, von der Jörg Kellner schon berichtet hat, über Badeentchen und alle möglichen Sachen, bis hin zu Luther-Döschen – nicht wahr, Frau Müller?

 

(Zwischenruf Abg. Müller, DIE LINKE: Ja!)

 

In diesem Sinne verweise ich auf die durchaus sehr kritischen Analyse zu der Person Luther, eingeordnet in die Zeit damals und in die heutige Zeit – und auch das hat Frau Dr. Winter in ihrem Bericht angedeutet –, und darauf, dass es ja durchaus eine differenziertere Betrachtung von Luther auch im Zuge dieser Dekade gegeben hat, was uns, glaube ich, allen weiterhilft, weil es natürlich auch im gesellschaftlichen Prozess eine durchaus wichtige Entwicklung war. In diesem Sinne nochmals herzlichen Dank für den Antrag. Ich freue mich, dass wir wirklich gemeinsam froh darüber sein können, wie Thüringen von der Reformationsdekade und dem Lutherjahr profitiert hat, und sage herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.

 

(Beifall CDU, DIE LINKE, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

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