Gemeinschaftsmarketing - Präsentation des Freistaats auf Fachmessen zur weiteren Erschließung der Märkte für Thüringer Lebensmittel und Agrarprodukte

Aktuelle Stunde - Drucksache 5/378 -

Frau Präsidentin, meine Damen und Herren, ich war schon ein wenig überrascht, als ich den Antrag der Fraktion der CDU zur Aktuellen Stunde gefunden habe.

(Zwischenruf Abg. Barth, FDP: Ja, ich auch.)

Gerade nach der ersten Grünen Woche, die ich erlebt habe - ich bin immerhin seit elf Jahren im Landwirtschaftsausschuss -, die ohne die regierungstragenden Fraktionen stattgefunden hat. Ich hoffe, das kommt nicht wieder vor, dass die Fraktion der CDU zeitgleich zur Grünen Woche eine Klausur macht. Bei der SPD sind wir das leider schon gewöhnt, aber früher haben sich die SPD-Abgeordneten zumindest ein bisschen um ihre Klausur gedrückt. Aber, ich denke, die Landwirtschafts- und Ernährungsbranche hat das schon verdient, dass wir die Grüne Woche weiter zur Kenntnis nehmen. Die Grüne Woche ist nicht nur eine Verbrauchermesse für den Bereich der Ernährung und der Landwirtschaft, sondern sie ist immer mehr auch eine Fachtagung, eine Fachtagung, bei der man an den Veranstaltungen, die rundum diese Messe stattfinden, sehr gut wahrnehmen kann, welche Dinge uns international in der nächsten Zeit ereilen werden, welche Entwicklungen in anderen Ländern stattfinden und daraus gerade für die Thüringer Spezifika lernen kann und hier diese Fragen in Landespolitik ummünzen kann.

Deshalb, denke ich, ist es unstrittig, dass wir uns dort als Ausschuss auch weiterhin sehen lassen werden, dass wir uns dort intensiver einbringen werden und natürlich auch bei der Gestaltung dieser Messe durch das Land und bei der Gestaltung der Landesvertretung Einfluss nehmen werden. Ich möchte dazu aber sagen, dass ich hoffe, wenn wir hier über eine eigene Halle reden, was meiner Ansicht nach beim Berliner Markt sehr großen Sinn macht, dass wir dann auch das für Tourismus zuständige Ministerium mit dazu bekommen und in diesem Zuge auch mehr Landkreise. Denn daran scheiterte es ja bisher meistens. Die Kreise haben sich nicht mit eingebracht und wenn denn der Fokus auch stärker auf Tourismus gerichtet wird - die Ernährungsbranche ist schon gut beworben, die wir in Thüringen haben -, dann haben wir die Chance, die Kreise damit auch ein Stück weit zu locken. Die Klammer dieser eigenen Halle ist ja eben gerade die auch sonst auf der Grünen Woche üblich gewordene Verknüpfung zwischen touristischen Angeboten und der Ernährungswirtschaft. Das müssen wir hinbekommen. Da bin ich auch gern bereit, mich mit einzubringen und hier die Unterstützung anzubieten.

Nun aber noch ein paar Worte zu dem, was Egon Primas gleich am Anfang, aber nur sehr kurz, gesagt hat, dem Wegfall der zentralen Marketingagentur der Landwirtschaft. Diese Auswirkung ist eine, die sehr brisant ist für das Ernährungsgewerbe gerade, was die Beteiligung an internationalen Messen angeht. Wenn ich mir ansehe, wie sich die Preisentwicklung für landwirtschaftliche Produkte und Produkte des Ernährungsgewerbes in der letzten Zeit dargestellt hat, haben wir ja mit dieser Krise hier einen massiven Einbruch erlebt. Wir können da nur rauskommen durch eine höhere Veredlung und durch die Vermarktung dieser hochveredelten, hochpreisigen Produkte weltweit. Dazu brauche ich aber die Unterstützung der Unternehmen dabei, sich auf weltweiten Messen zu bewerben und dort ihre Produkte vorzustellen. Das kann kein Unternehmen der Thüringer Ernährungsbranche leisten. Deshalb brauchen wir eine Regelung und die kann auch Thüringen allein nicht leisten, eine Regelung zusammen mit dem Bund, wie wir das, was durch die CMA weggefallen ist in diesem Bereich, wiederbeleben können und in dieser Verantwortung weiterführen können mit Unterstützung der Betriebe, damit wir wirklich die Produkte unseres Landes im Interesse unserer Unternehmen weltweit zu vernünftigen Preisen vermarkten können und dabei eben auch ein Stückchen profitieren können von höheren Preisen und ein Stück die brenzliche Situation in den Erlösen unserer Betriebe wieder wettmachen. Danke schön.

(Beifall DIE LINKE, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

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