Pflegeheimkosten: Lauterbach bringt längst überfällige Deckelung der Eigenanteile in die Diskussion
Angesichts explodierender Eigenanteile für Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen erklärt Ralf Plötner, Sprecher für Gesundheitspolitik der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag: „Die Kosten für die Unterbringung im Pflegeheim sind auf durchschnittlich 2284 Euro gestiegen. Viele Pflegebedürftige müssen ihre Ersparnisse für die Heimunterbringung verwenden, und selbst das reicht oft nicht aus. Bundesgesundheitsminister Lauterbach bringt die Deckelung der Eigenanteile erst jetzt in die Diskussion um die Reform des Pflegesystems ein – reichlich spät. Der finanzielle Druck auf Pflegebedürftige ist enorm. Ein entsprechender Gesetzentwurf sollte daher in der kommenden Sitzung des Bundestages vorgelegt werden - und nicht irgendwann.“
Plötner vereist darauf, dass viele pflegebedürftige Menschen die Inanspruchnahme eines Pflegeheims hinauszögern, da die Kosten insbesondere in den ersten beiden Jahren mit einer durchschnittlichen Rente von 1.427 Euro (Stand 2023) nicht tragbar sind. „Eine Obergrenze der Eigenanteile wäre ein richtiger Schritt, um die finanzielle Belastung von Pflegebedürftigen zu verringern“, unterstreicht Plötner. Dabei verweist der Abgeordnete auch auf die schwierige Lage von vielen Rentnerinnen und Rentnern, die auf einen Pflegeheim-Platz angewiesen sind, aber über keinerlei Rücklagen verfügen.
Plötner erneuert im Zusammenhang mit der Pflegereform die Forderung nach einer Pflegevollversicherung. „Wir müssen zu einer umfassenden Pflegeversicherung wechseln, in die alle solidarisch einzahlen – unabhängig von der Einkommensart. So können wir eine Pflege gewährleisten, bei der weder Pflegebedürftige noch Pflegekräfte von Armut bedroht sind.”