Existenzgründung

Existenzgründungen sind in Thüringen, wie im gesamten Bundesgebiet, seit Jahren rückläufig. Angesichts der allgemein positiven Arbeitsmarktentwicklung ist für viele potenzielle Gründerinnen und Gründer ein Beschäftigungsverhältnis dem „Wagnis Gründung“ vorzuziehen. Dies kann Vorteile haben, etwa wenn die verbliebenen Gründungen insgesamt qualitativ hochwertiger sind, zugleich können wichtige Innovationspotenziale verpuffen, wenn Ausgründungen aus Hochschulen und Unternehmen unterbleiben. DIE LINKE plädiert deshalb für ein ausgewogenes Konzept der Gründungsförderung, welches unternehmerische Risiken bei lohnenswerten Gründungen minimiert. Positive Beispiele sind in Thüringen die umfassende Gründungsberatung, Förderstrukturen wie die Gründungsprämien oder der Beutenberg-Campus Jena. Hier müssen die Instrumente fortlaufend überprüft und wo nötig angepasst werden.

Existenziell wird in Thüringen in den kommenden Jahren auch die Frage der Unternehmensnachfolgen werden. Viele Angehörige der Nach-Wende-Gründergeneration bereiten sich derzeit auf ihren Ruhestand vor. Auch hier wird DIE LINKE auf eine fortgesetzte Überprüfung der Unterstützungsmöglichkeiten seitens des Freistaates Thüringen drängen. Als innovatives Instrument schlagen wir u.a. die Förderung von Produktivgenossenschaften zur Fortführung von Kleinst- und Kleinbetrieben durch die Beschäftigten vor, um insbesondere das Verschwinden von Kleinunternehmen im ländlichen Raum abzuschwächen.