Unfallstatistik 2021 - Warnsignal trotz Rückgang der Verkehrsunfälle

Gudrun Lukin
PresseVerkehr-MobilitätDr. Gudrun Lukin

„Bedenklich an der Unfallstatistik des vergangenen Jahres ist trotz pandemiebedingtem Rückgang der Verkehrsunfälle der Anstieg der Unfälle junger Fahrer, der Fahrradfahrer und der Kleintransporter. Hier sollte unbedingt eine vertiefende Unfallanalyse stattfinden“, so Dr. Gudrun Lukin, Sprecherin für Verkehrspolitik der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag.

Gerade bei den Fahranfängern, die erst mit 18 die Fahrschule beginnen, sollte zusätzlich das Fahrsicherheitstraining und das Feedback der erworbenen Fahrpraxis in Belastungssituationen genutzt werden. Außerdem sollten noch mehr die Unfallschwerpunkte durch das Land und die Kommunen analysiert und Tempolimit sowie mehr Geschwindigkeitskontrollen gerade im Interesse der Fahrer ein- und durchgeführt werden. Hauptunfallursache ist nach wie vor überhöhte Geschwindigkeit, und das seit Jahren.

Mehr als bisher muss der Ausbau der Infrastruktur für den Rad- und Fußverkehr in den Mittelpunkt der Neu- und Ausbauvorhaben rücken. Die Nutzung des Rads hat mehr als in allen Jahren zuvor zugenommen. Pedelecs werden vorwiegend von älteren Verkehrsteilnehmern genutzt. „Sie und vor allem die Familien, auch die Schulkinder, benötigen ein besser ausgebautes Radwegesystem“, so Lukin.

Allerdings, wenn bei den Fahrradfahrern Alkoholkonsum an erster Stelle bei Verkehrsunfällen steht, sollte hier kritisch die 1,6 Promille-Grenze unter die Lupe genommen werden. Ab 0,3 Promille können zwar schon auffällige Radler kontrolliert und bestraft werden, aber trotzdem gibt es die erwähnte hohe Grenze für die absolute Fahruntüchtigkeit.

„Nicht nur in diesem Zusammenhang sollte man auch die unbedingte Werbung für das Tragen eines Helms wiederholen“, unterstreicht die Abgeordnete. Aber auch die Radfahrausbildung der Viertklässler sollte noch mehr im Fokus stehen. „Gerade in den Zeiten der Pandemie und Schulschließungen ist viel Unterricht ausgefallen. Hier müssen vor allem die Schulen und die Polizei noch mehr Aktivitäten entwickeln, trotz aller gegenwärtigen Belastungen. Denn die Kinder sind ebenso Verkehrsteilnehmer, die noch mehr Aufmerksamkeit und Schutz bedürfen“, so Lukin abschließend.