LINKE plant Novellierung des Thüringer Kindergartengesetzes

Torsten Wolf, Daniel Reinhardt, Steffen Dittes
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In einer Pressekonferenz im Thüringer Landtag stellten Fraktionsvorsitzender Steffen Dittes, Torsten Wolf, bildungspolitischer Sprecher, und Daniel Reinhardt, Sprecher für frühkindliche Bildung heute unsere Zielstellung für die Novellierung des Thüringer Kindergartengesetzes vor:

  1. Drittes beitragsfreies Kindergartenjahr
  2. Verbesserter Personalschlüssel
  3. Praxisintegrierte Ausbildung „PiA“ ins Gesetz aufnehmen

„Wir wollen aus den Kindergärten echte Bildungseinrichtungen machen“, sagte Torsten Wolf. „Dazu gehört auch die finanzielle Erleichterung der Eltern durch generelle Beitragsfreiheit und die Vergütung der Auszubildenden während der praxisintegrierten Ausbildung PiA. Bildung muss kostenfrei sein.“ Mit der Abschaffung der Gebühren für ein drittes Kita-Jahr wäre die gesamte frühkindliche Bildung für drei- bis sechsjährige Kinder kostenlos. Das letzte und vorletzte Kita-Jahr vor der Einschulung ist in Thüringen bereits gebührenfrei.

 
DIE LINKE steht wie keine andere Fraktion im Thüringer Landtag für den Themenschwerpunkt Bildung.

Der frühkindliche Bildungsbereich in Thüringen wird von der der Fraktion DIE LINKE als wichtiger und echter Bildungsbereich verstanden. Dabei wollen wir allen Kindern den Zugang zur Bildung von Anfang an unabhängig von Geldbeutel der Eltern ermöglichen. Perspektivisch soll die vollständige Beitragsfreiheit dafür sorgen Familien zu entlasten und die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf gewährleisten.

 
Bildung ist der Schlüssel zur Zukunft.

Daher ist es Folgerichtig, dass wir den Schritt der generellen Beitragsfreiheit mit dem dritten beitragsfreien Kindergartenjahr unternehmen werden. Damit wird der gesamte Bereich Kindergarten (4 bis 6-jährige) beitragsfrei gestellt.

Neben dem quantitativen Ausbau (Beitragsfreiheit) und der Schaffung von neuen Plätzen steht DIE LINKE für Qualitätsverbesserung im Kindergarten. Ein Teil wichtiger Teil dabei ist die Reduzierung des Administrations- und Verwaltungsaufwandes in den einzelnen Einrichtungen und bei den Trägern. Daher soll zur Vereinfachung in einem ersten Schritt im Kindergartenbereich (3 bis 6-jährige) der Personalschlüssel wieder vereinheitlicht werden. In einem zweiten Schritt soll dieser neue gemeinsame Schlüssel verbessert werden.

 

Im Gleichklang zwischen Gebührenfreiheit, Personalschlüsselverbesserung und Nachwuchsgewinnung zu bleiben ist essentieller Bestandteil der LINKEN Methodik.

Wie in vielen Branchen so stehen wir auch im Bereich der Sozialwirtschaft vor einem erhöhten Fachkräftebedarf. Durch die kontinuierliche Verbesserung des Personalschlüssels in den letzten Jahren und dem Anspruch auch zukünftig diesen Weg weiter zu gehen, benötigt Thüringen gut ausgebildet Erzieher*innen. Daher halten wir auch weiterhin an unserem Fachkräftegebot fest. Die Stimmen aus der Praxis fordern ebenfalls seit langem mehr Personal.
Mit dem Pilotprojekt PiA (Praxisintegrierte Ausbildung) wird durch DIE LINKE ein gutes Modelprojekt weiterfinanziert. PiA birgt das Potential zusätzliche Fachkräfte zu gewinnen und Menschen anzusprechen die Erzieher*innenausbildung zu ergreifen, die den klassischen Ausbildungsweg nicht hätten wählen können und wollen. PiA zeigt hier einen emanzipatorischen Weg zum Erzieher*innenberuf auf, weil er den Bruch zwischen Ausbildung und fehlender Vergütung überwindet.     

Ein zusätzlicher Ausbildungsbedarf entsteht durch die Altersstruktur der Beschäftigten, aus Altersgründen ausscheidende Erzieher*innen müssen ersetzt werden. Dazu soll die praxisintegrierte Erzieher*innen-Ausbildung gesetzlich verankert, verstetigt und Schritt für Schritt ausgebaut werden.