Ganztagsschule in Thüringen – gute Arbeits- und Lernbedingungen stehen im Mittelpunkt

PresseTorsten WolfBildung1

Im Rahmen der Tagung der Landtagsfraktion DIE LINKE zum Thema „Ganztagsschule – ein gutes Konzept – aber wie wird es umgesetzt?“ trafen sich am heutigen Samstag im Landtag ca. 40 Vertreter von Kommunen und Landkreisen, Gewerkschaften und Beschäftigten sowie aus der Wissenschaft und Politik, um die Möglichkeiten und Voraussetzungen einer gelingenden Ganztagsschule in Thüringen zu diskutieren.

Dr. Andreas Jantowski, Direktor des Thüringer Instituts für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (Thillms), fasste eingangs die Ergebnisse der vorliegenden Studien zu den Modellversuchen Kommunalisierung von Horten zusammen und stellte fest, dass die positiven Effekte in kommunalisierten Horten nicht hauptsächlich auf die Trägerschaft zurückzuführen sind, sondern auf das Engagement der vor Ort tätigen Menschen. Insgesamt sein die Eltern wie die Beschäftigten aber mit der Entwicklung der Horte und Grundschulen, egal ob kommunaler oder staatlicher Träger, weitgehend zufrieden.

Die Erfurter Bürgermeisterin, Tamara Thierbach, plädierte für eine klare Zieldefinition und bei einer Kommunalisierung sowie für die komplette Kostenübernahme seitens des Landes. Dies gelte für die zu übernehmenden 112 Millionen Euro bei Übertragung der VBL ebenso wie für die Verwaltungskosten.

Die Vorsitzende der GEW Thüringen, Kathrin Vitzthum, forderte ein Mehrpädagoginnensystem für den Ganztag. Die Anforderungen von Inklusion und Migration machten eine multiprofessionelle Besetzung notwendig. Diese Aufgaben endeten nicht im Unterricht, sondern begleiteten den ganzen Schultag. Entscheidend für die Debatte um das Modellprojekt sei die Frage, ob in Thüringen die Ganztagsschule gewollt ist.

Die Staatssekretärin im Thüringer Bildungsministerium, Gabi Ohler, machte deutlich, dass die erreichte Qualität an den Horten erhalten und hinsichtlich der Ausgestaltung der Ganztagsschule weiterentwickelt werden muss. Alle Erzieherinnen und Erzieher brauchten eine verlässliche Perspektive.  Dabei werden, so machte die Staatssekretärin deutlich, die Expertise und Erfahrungen der Gewerkschaften, der Schulträger und der Wissenschaft durch intensive Beratungen mit einbezogen.

Der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Torsten Wolf, fasste zusammen, dass mit der Tagung der Startschuss für eine gelingende Ganztagsschulentwicklung gegeben wurde und stellt fest: „Die Bildungschancen aller Kinder stehen im Mittelpunkt unser Politik. Thüringen ist stark darin, mit den Horten und dem längerem gemeinsamen Lernen alle Kinder optimal zu fördern. Das gilt es auszubauen!“