Familienstartzeit-Gesetz als Chance nicht unterdrücken

Cordula Eger

Anlässlich der Kritik von regionalen Sprecher:innen der Vertreter der Industrie- und Handelskammern an dem geplanten Familienstartzeit-Gesetz äußert sich Cordula Eger, familienpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, wie folgt: „Das angestrebte Familienstartzeit-Gesetz ist eine Chance, um eine gerechtere Aufteilung der Sorge- und Erwerbsarbeit zwischen den Eltern eines Neugeborenen zu ermöglichen und den Beginn in die Familienzeit zu erleichtern. Dass Sprecher:innen der IHK in Thüringen damit argumentieren, dass diese angestrebte Familienzeit nicht empfehlenswert ist, da es eine Mehrbelastung für den Betrieb darstelle und zu Personalknappheit führe, ist eine Verhöhnung der Bedürfnisse von Familien.“

„Es wird höchste Zeit, dass der zweite Elternteil oder eine von der leiblichen Mutter benannte soziale Bezugsperson unmittelbar nach der Kindesgeburt einen Anspruch auf eine zehntätige bezahlte Freistellung hat, womit sogar eine EU-Richtlinie umgesetzt werden würde. Die gesetzliche Klarstellung, die die LINKE auf Bundesebene schon lange fordert, schließt damit auch eine wichtige Lücke: Mütter erhalten bereits jetzt nach der Geburt eine bezahlte Freistellung, dies blieb den Partner:innen bisweilen verwehrt“, erklärt Eger. 

„Fachkräftemangel und die starke Belastung für Arbeitnehmer:innen sind vor allem auch ein Produkt der mangelnden Maßnahmen von Seiten der Bundesregierung für einen gerechteren und attraktiveren Arbeitsmarkt. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss verbessert und die Übernahme der Sorgearbeit durch den zweiten Elternteil gefördert werden“, schließt Eger ab.