Erster Jahrestag der Flutkatastrophe im Ahrtal – Die Straßen sind getrocknet, die Krise bleibt

Donata Vogtschmidt

Am 14. Juli 2022 jährt sich die Jahrhundertflutkatastrophe des vergangenen Jahres mit über 180 Todesopfern, mehr als 750 Verletzte, 9.000 beschädigte oder zerstörte Gebäude und über 42.000 direkt betroffenen Menschen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Donata Vogtschmidt, Sprecherin für Katastrophenschutz und Feuerwehr der Fraktion DIE LINKE. im Thüringer Landtag, blickt zurück: „Meine Gedanken sind bei den zahlreichen Opfern und Familien, welche Angehörige und eigene Existenzen durch die Flut verloren haben. Unser Dank gilt allen Helfenden, die voller Tatendrang und Solidarität vor Ort unterstützten. Auch in Thüringen zeigte sich große Einsatzbereitschaft.“

Vogtschmidt weiter: „Es muss jedoch festgehalten werden: Die Flut ist weg, aber die Krise ist noch da. Traumatisierte Menschen, die sich von der Politik im Stich gelassen fühlen, langsamer Wiederaufbau und die ungeklärte Frage der Verantwortung für fehlende Warnsysteme und spätes Handeln begleiten den heutigen Jahrestag der Katastrophe.“ Auch für Thüringen gilt es, sich auf kommende Katastrophen vorzubereiten und aus den Fehlern anderer zu lernen. Durch den Klimawandel werden sich auch in Deutschland die klimatischen Gegebenheiten ändern und Extremwetterereignisse zunehmen. „Effiziente Warnketten, Bevölkerungssensibilisierung und sinnvolle Materialvorhaltungen sind für eine verantwortungsvolle Notfallvorsorge wichtig. In Thüringen haben wir mit dem Haushalt 2022 einen Schwerpunkt auf den Ausbau im Katastrophen- und Brandschutz gesetzt, um Maßnahmen wie bspw. eine Kampagne zur Information über Warnsysteme, Sirenentöne, Krisenvorsorge und richtige Reaktionen in Gefahrensituationen finanziell zu untersetzen, Katastrophenschutzlager und –züge besser auszustatten oder eine flächendeckende Brand- und Katastrophenschutzerziehung auf den Weg zu bringen. Unser Ziel ist es, das Land noch sicherer zu gestalten, daher müssen wir diese Anstrengungen künftig noch weiter verstärken“, so Vogtschmidt abschließend.