Elterngeld muss dringend nachgebessert werden

Cordula Eger
Familien-KinderPresseCordula Eger

Anlässlich einer aktuellen Analyse des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung zu „15 Jahre Elterngeld“ erklärt Cordula Eger, familien- und seniorenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag: „Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass es eine umfassende Reform des Elterngeldkonzeptes braucht. So geht aus der Studie u. a. hervor, dass die Kinderbetreuung und die Verantwortung für Hausarbeit immer noch hauptsächlich bei Frauen liegen. Väter nehmen im Durchschnitt lediglich drei Monate Elterngeld in Anspruch, Frauen etwa 10. Das Elterngeld hat also bislang kaum Fortschritte bei der Aufteilung der Sorgearbeit gebracht.“

Die Analyse lege zwar offen, dass in den letzten 15 Jahren seit Einführung des Elterngeldes die Inanspruchnahme seitens der Väter auf 43 Prozent gestiegen ist und sich damit verdoppelt hat, doch im Vergleich mit Frauen klaffe weiterhin eine große Lücke. Dies werde gerade mit Blick auf die Elternzeit besonders deutlich. Eger weiter: „Nach dem Ablaufen des Elterngeldbezuges sind es vor allem Frauen, die weitere unbezahlte Elternzeitmonate anhängen.“

Angesichts der ernüchternden Bilanz nach 15 Jahren Elterngeld müsse das Konzept überarbeitet werden: „Dies betrifft zum einen die Dauer der Inanspruchnahme: Es sollte jedem Elternteil ermöglicht werden, zwölf Elterngeldmonate zu nehmen, ohne diese auf den anderen zu übertragen. Die Lage von Alleinerziehenden sollte zusätzlich berücksichtigt werden, indem ihnen 24 Elterngeldmonate zustehen. Zudem fordern wir eine Anhebung des Elterngeldes. Das Elterngeld sollte künftig auch Pflegeeltern zustehen.“

Mit Blick auf die Aufteilung der Kinderbetreuung fordert Eger: „Väter, die Elternzeit nehmen, sollten einen zusätzlichen Monat Elterngeld erhalten, wenn sie mindestens ein Drittel der Elternzeit übernehmen. Entscheiden sich beide Eltern, die Zeit gleich untereinander aufzuteilen, sollten beide mit einem zusätzlichen Monat belohnt werden.“