Mobilität und ÖPNV
Öffentlicher Personennahverkehr, kombiniert mit Rad, E-Bike oder On-Demand-Verkehr, bietet die Chance für viele Menschen eine schnelle, bequeme und günstige Lösung für die alltägliche Mobilität darzustellen - für Pendler:innen, Tourist:innen, Auszubildende, Studierende, Schüler:innen und ältere Menschen. Es ist unser Ziel, das ÖPNV-Angebot in Thüringen stärker auszubauen und für mehr Menschen zugänglich zu machen.
Um sowohl unter der Woche als auch am Wochenende eine sichere Verknüpfung zwischen kleineren Kommunen und Bahnhöfen herzustellen, fördern wir den geplanten Ausbau landesbedeutsamer Buslinien zielgenau. Beispielhaft sind dafür die PlusBus-Linien Bad-Salzungen - Bad Hersfeld oder die Linie 81 im Landkreis Greiz. Mit dem ITF (Integraler Taktfahrplan für Thüringen) konnten wir einen Rahmenplan für den Freistaat entwickeln, der den öffentlichen Nahverkehr besser vernetzt und die Mobilitätsqualität der Menschen steigert. Im Saale-Orla-Kreis wurde so beispielsweise ein Modellprojekt zur Schaffung eines Konzeptfahrplans für den Linien- und Zubringerverkehr auf den Weg gebracht, dessen Umsetzung einen weiteren Schritt von einer nachfrageorientierten zu einer angebotsorientierten Planung des Verkehrs bedeutet. Denn wir sind überzeugt, dass regelmäßige, gute Angebote die Fahrgastzahlen erhöhen und Menschen verstärkt Bus und Bahn nutzen.
Mit dem 9-Euro und dem 49 Euro-Ticket wurden gute Voraussetzungen geschaffen, um die Zugangshürden für die ÖPNV-Nutzung zu senken. Ein Ticket für den Nahverkehr in ganz Deutschland - verbunden mit einem verbesserten Angebot – ist ein großer Schritt in Richtung Verkehrswende und Mobilität für alle. Mit dem AZUBI-Ticket haben wir es bisher junge Menschen thüringenweit ermöglicht für Beruf und Freizeit sehr günstig den ÖPNV zu nutzen, was der Freistaat mit 153,09 € bezuschusst hat. Nun wollen wir wieder ein vergünstigtes Jugendticket zum Jahr 2024 einführen.
Es gibt allerdings noch zahlreiche Herausforderungen, die angegangen werden müssten, etwa die Überwindung der sogenannten letzten Meile. Dabei gibt es schon vielfältige Ideen, wie Rufbusse, Anrufsammeltaxis, Dorfautos, Bürgerbusse oder E-Bikes die Mobilität verbessern können. In Ilmenau kommt beispielsweise der erste automatisiert fahrende Kleinbus CAMIL zwischen Bahnhof und UNI-Campus zum Einsatz. Aber auch Wanderbusse, kombiniert mit Genusspaketen einheimischer Hersteller, umgerüstete Busse als Nahversorger oder Kur-Karten als kostenlose Nahverkehrstickets stellen wichtige Anknüpfungspunkte dar, um Mobilität klimafreundlich und umweltschonend anbieten zu können. DIE LINKE und ihre Koalitionspartner:innen haben außerdem jährlich zusätzliche Mittel für den Ausbau der ÖPNV-Angebote, klimafreundliche Fahrzeugmodelle und ihrer Barrierefreiheit in den Landeshaushalt eingebracht.
Ebenso haben wir die Umrüstung und den Neukauf von Straßenbahnen für die Erfurter und Jenaer Verkehrsbetriebe unterstützt. Mit der 80-prozentige Förderung von Elektrobussen für Städte und Landkreise sind wir einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Luftqualität und des Lärmschutzes gegangen. Da der Verkehrssektor gegenwärtig für etwa 20 % der nationalen CO2-Emissionen verantwortlich ist, bedarf es jedoch noch grundlegender Überlegungen für den Personen- und Güterverkehr. Beispielhaft sind hier das Konzept der „Stadt der kurzen Wege“, die Vorrangstellung von ÖPNV und Rad mit eigenen Fahrspuren, die Einführung von Tempolimits oder die Ausweitung von Carsharing-Angeboten und On-Demand-Verkehren zu nennen.