Sportstätten retten: Die Linke fordert neuen Goldenen Plan Sport

Andreas Schubert

Die Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag fordert ein umfangreiches Investitionsprogramm auf Bundesebene, das auch die Modernisierung der Sportstätten in Thüringen barrierefrei, klima- und sozial gerecht unterstützen soll. „Sport ist nicht nur Bewegung, sondern auch ein wichtiger sozialer Anker. Viele unserer Sportstätten sind aber in einem besorgniserregenden Zustand, worauf der Landessportbund erst Anfang des Jahres erneut eindringlich hinwies. Wenn Sporthallen, Schwimmbäder oder Sportplätze wegen Baufälligkeit geschlossen werden müssen, trifft das besonders Kinder, Jugendliche und sozial Benachteiligte. Wir brauchen barrierefreie, klimagerechte und moderne Sportanlagen für alle. Sport darf nicht am Geldbeutel oder an maroden Hallen scheitern“, warnt Andreas Schubert, sportpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke.

Der Antrag der Linken sieht vor, dass sich Thüringen im Bundesrat für ein Bundesinvestitionsprogramm einsetzt. Ein solcher „Goldener Plan Sport“ soll über 15 Jahre laufen und jährlich mindestens eine Milliarde Euro Bundesmittel bereitstellen, um Kommunen und Sportvereine bei der Sanierung und dem Neubau von Sportstätten zu unterstützen. Zudem soll die Landesregierung einen umfassenden Bericht zum Zustand und den genauen Investitionsbedarfen der Sportstätten in Thüringen vorlegen. Auf Bundesebene wird im schwarz-roten Koalitionsvertrag eine Milliarde für die Sportstättenförderung aufgerufen. Schubert kommentiert: „Diese Sportmilliarde ist aber Augenwischerei, wenn sie nicht pro Jahr auf einen bestimmten Zeitraum ausgewiesen wird. Die kolportierte Verbesserung wäre gar keine, denn bereits in den letzten Jahren wurden Sportstätten mit ca. 200 Millionen Euro jährlich gefördert. Wenn man es ernst mit dem Sport in diesem Land meint, sollte die zukünftige Bundesregierung sich mit unserem Vorschlag im Bundesrat der Aufgabe stellen.“

Laut einer aktuellen Umfrage des Landessportbundes Thüringen sind rund 40 Prozent der etwa 4.500 Sportstätten im Freistaat sanierungsbedürftig. Der Investitionsstau beläuft sich auf etwa 1,3 Milliarden Euro, allein 600 Millionen Euro entfallen auf die dringend notwendige Sanierung von Sporthallen. „Die Zahlen sind alarmierend. Allein aus Kommunal- und Landesmitteln werden die notwendigen Investitionen nicht zu stemmen sein. Dann stehen viele Sportanlagen vor dem Aus. Das wäre eine Bankrotterklärung für unsere Gesellschaft“, so Schubert weiter.

Der Linke-Abgeordnete appelliert: „Es ist entscheidend, auch im Sinne der vielen Ehrenamtlichen im Sport ein deutliches Signal an die neue Bundesregierung zu senden und konkrete Maßnahmen zur Rettung der Sportstätten auf den Weg zu bringen!“

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