Medizinische Versorgung gehört in öffentliche Hand

Lena Saniye Güngör

„Es ist eben nicht egal, wer Medizinische Versorgungszentren betreibt. Gesundheit ist keine Ware“, erklärt Lena Saniye Güngör, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag, zur aktuellen Debatte um investorenbetriebene Medizinische Versorgungszentren (MVZ).

 

„Wenn der Ministerpräsident davor warnt, Investoren-MVZ zu regulieren, dann verkennt er eine fundamentale Wahrheit: Patientinnen und Patienten sind keine Renditeobjekte“, so Güngör weiter. „Wir dürfen nicht so tun, als sei jede Ansiedlung automatisch ein Gewinn. Die Frage ist nicht nur: Gibt es überhaupt ein Angebot? Die entscheidende Frage lautet: Welche Art von medizinischer Versorgung wollen wir eigentlich?“

Aus Sicht der Linken müsse die Antwort klar sein: „MVZ in öffentlicher Hand oder unter ärztlicher Leitung sind die beste Garantie dafür, dass medizinische Versorgung am Bedarf der Menschen und nicht am Profitstreben ausgerichtet ist.“ Gerade Beispiele wie das der Kielstein-Gruppe hätten gezeigt, dass ohne klare Steuerung wirtschaftliche Interessen oft auf Kosten einer solidarischen Gesundheitsversorgung gingen.

„In einer alternden Gesellschaft, in der Ressourcen knapp sind, ist es geradezu logisch, dass die öffentliche Hand stärker eingreift und Transparenz über Eigentümerstrukturen sowie die Verwendung von Beitragsgeldern schafft“, so Güngör.

Die Linke fordert deshalb: „Statt auf dubiose Private-Equity-Investoren zu setzen, sollten Land und Kommunen gezielt eigene MVZ gründen und fördern. Was wir brauchen, ist kein blinder Ausbau von Strukturen, sondern eine demokratisch kontrollierte und gemeinwohlorientierte Gesundheitsversorgung“, so Güngör abschließend.

 

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