DB streicht Familienreservierung - unanständige Bilanzoptimierung zu Lasten der Familien

Andreas Schubert

Anlässlich der zum Fahrplanwechsel am 15. Juni in Kraft tretenden Preiserhöhungen bei der Deutschen Bahn kritisiert die Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag die zunehmende finanzielle Belastung für Fahrgäste – insbesondere für Familien „Bahnfahren muss für alle bezahlbar bleiben. Wenn selbst die Sitzplatzreservierung für Familien nicht mehr als Pauschalangebot angeboten wird, sondern nun jede einzelne Reservierung pro Fahrtrichtung und Person gezahlt werden muss, ist das ein familienfeindlicher Rückschritt“, erklärt Andreas Schubert, verkehrspolitischer Sprecher der Linksfraktion im Thüringer Landtag. „Allein für eine vierköpfige Familie summieren sich die Reservierungskosten auf 44 Euro für Hin- und Rückfahrt. Das ist völlig überzogen und schließt viele Menschen praktisch vom Reisen mit der Bahn aus.“

Insbesondere Familien mit Kindern sind auf eine Sitzplatzreservierung angewiesen, um nicht auf stark genutzten Strecken verstreut im Zug sitzen zu müssen. Die Linke sieht in der Abschaffung des Reservierungsrabatts eine kontraproduktive Strategie der Bahn zur Bilanzkosmetik auf dem Rücken von Familien und das gerade in Zeiten, in denen der Umstieg auf den öffentlichen Verkehr für eine gelingende Mobilitätswende dringend notwendig wäre.

Es wäre auch im Interesse der Thüringer Familien, wenn sich der Thüringer Verkehrsminister Schütz bei der nächsten Verkehrsministerkonferenz für die Familienreservierung einsetzt und den Bund als Eigentümer der Deutschen Bahn dafür in die Pflicht nimmt. „Thüringen muss sich gemeinsam mit anderen Ländern dafür stark machen, dass Bahnfahren wieder attraktiv und bezahlbar wird. Das gilt gerade auch für Familien mit Kindern, Rentnerinnen und Rentner oder Menschen mit geringem Einkommen, die sonst kaum Alternativen für überregionale Mobilität haben“, fordert Schubert.

Statt immer neuer Preiserhöhungen brauche es faire Tarife, kostenfreie Sitzplatzreservierungen für Familien sowie eine massive Investition in Qualität und Verlässlichkeit der Bahnangebote, damit auch hierzulande endlich die Qualität anderer Länder im Bahnreiseverkehr Einzug hält.“

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