Güngör zu den Arbeitsmarktzahlen November 2024: Designierte Koalition muss Verantwortung übernehmen

Lena Saniye Güngör

Die Zahl der Arbeitslosen in Thüringen ist im November leicht gesunken: 66.282 Personen waren gemeldet, 791 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,1  Prozent. Doch die Unterbeschäftigung, die Menschen in Maßnahmen und Sonderregelungen einschließt, bleibt mit 84.789 Betroffenen besorgniserregend hoch. Lena Saniye Güngör, arbeitspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag, erklärt dazu:

 

„Der leichte Rückgang der Arbeitslosigkeit ist erfreulich, doch die hohe Zahl der Unterbeschäftigten zeigt: Viele Menschen in Thüringen finden keine reguläre Arbeit. Maßnahmen, wie Aktivierungen oder Sonderregelungen für Ältere, kaschieren die Probleme, lösen sie aber nicht. Statt kurzfristiger Lösungen braucht es eine konsequente Förderung tarifgebundener, sicherer Arbeitsplätze.“

 

Güngör fordert die designierte Koalition aus CDU, SPD und BSW auf, die Erfolge der bisherigen Programme wie ‚Arbeit für Thüringen‘ fortzuführen. „Seit 2010 wurde die Zahl der Langzeitarbeitslosen halbiert, und mehr als 2.380 Menschen fanden durch das Programm Arbeit, 780 eine Ausbildungsstelle. Diese Errungenschaften dürfen nicht gefährdet werden.“

 

Die Fachpolitikerin weist zudem darauf hin, dass viele der hiesigen Arbeitsplätze nicht existenzsichernd seien: „Minijobs und unsichere Teilzeitverträge dominieren Branchen wie Gastronomie, Handel und das Gesundheitswesen.“

 

„Um die strukturellen Herausforderungen zu bewältigen“, so die Abgeordnete weiter, „sind Investitionen in Bildung, Infrastruktur und nachhaltige Arbeitsmarktprogramme erforderlich – keine Kürzungen im sozialen Bereich. Die designierte Koalition muss sich klar positionieren: gegen prekäre Beschäftigung, für Tarifbindung und den Ausbau sozialer Infrastruktur. Nur so kann Thüringen die Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung senken und Perspektiven schaffen.“

 

Abschließend betont Güngör: „Der Arbeitsmarkt muss den Menschen dienen und ist kein Selbstzweck. Daher bleibt eine soziale, gerechte und langfristig angelegte Arbeitsmarktpolitik das Gebot der Stunde.“

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