Zum Welttag der mentalen Gesundheit
Zum Welttag der mentalen Gesundheit, der seit 1992 jährlich am 10. Oktober stattfindet und auf die psychische Gesundheit aufmerksam machen soll, äußert sich die pflege- und gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag, Lena Saniye Güngör:
„Das diesjährige Motto des Welttags für mentale Gesundheit, ‚Mental Health at Work‘, hebt den engen Zusammenhang zwischen guten Arbeitsbedingungen und der mentalen Gesundheit hervor. Laut einer aktuellen Studie der AOK Plus leiden etwa 10 Prozent der Thüringer Bevölkerung an Depressionen. Immer noch vorherrschende gesellschaftliche Stigmatisierungen von psychischen Erkrankungen verhindern oft eine frühzeitige Behandlung und verschärfen den Leidensdruck. Daher sind erweiterte Arbeitsschutzmaßnahmen, die psychische Belastungen berücksichtigen, unverzichtbar.
In den letzten Jahren haben, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, psychische Erkrankungen durch die Folgen der Pandemie zugenommen. Es braucht daher gezielte Präventionsangebote für diese Gruppe. Unternehmen stehen in der Verantwortung, sichere berufliche Perspektiven zu bieten statt neue Unsicherheiten zu schaffen. Fast 50 Prozent der Neueinstellungen unter 25-Jähriger sind befristet – ein Faktor, der den Druck erhöht und zu psychischen Belastungen führt, die sich in Depressionen und ähnlichen Erkrankungen äußern können.“
Güngör schließt: „Wir fordern daher eine Prüfung zur Einführung einer ‚Anti-Stress-Verordnung‘, die das Arbeitsschutzgesetz um verpflichtende Maßnahmen zum Schutz vor psychischen Erkrankungen ergänzt. Hierfür bedarf es einer Bundesratsinitiative. Auch die Steigerung der Tarifbindung ist ein wichtiger Faktor, um Zufriedenheit am Arbeitsplatz zu fördern – sie sorgt für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen. Gemeinsam mit unseren gewerkschaftlichen Partnern setzen wir uns weiter dafür ein.“