„Thüringen überall gleich gut – Medizinische und pflegerische Grundversorgung in Thüringen“ - Thematische Fraktionssitzung in Sömmerda

Ralf Plötner
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„Thüringen überall gleich gut – Medizinische und pflegerische Grundversorgung in Thüringen“ - das war das Thema der heutigen thematischen und öffentlichen Sitzung der Fraktion DIE LINKE in Sömmerda. Während eines gemeinsamen Austauschs mit Akteur:innen aus der Gesundheitsversorgung und des Gesundheitswesens wurden Entwicklungen dieser Bereiche und daraus folgende Herausforderungen diskutiert.

„‚Thüringen überall gleich gut’ meint, dass jedweder Zugang zu Versorgungsstrukturen für ausnahmslos alle Menschen in Thüringen dauerhaft gesichert sein soll. Gerade für das Gesundheitswesen besteht hier weiterhin Handlungsbedarf, der durch den besonders hohen Fachkräftebedarf nochmals verstärkt wird. Hinzu kommen die Auswirkungen des Klimawandels und des demografischen Wandels, was eine Anpassung der Gesundheits- und Pflegeinfrastruktur in Thüringen notwendig macht. Diese Herausforderungen müssen wir in den kommenden Jahren gemeinsam und in enger Zusammenarbeit mit den Akteur:innen aus dem Thüringer Gesundheitswesen angehen“, unterstreicht Ralf Plötner, Sprecher für Gesundheit und Pflege der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag.

Mit Blick auf die Thüringer Krankenhauslandschaft erklärt der Abgeordnete: „In Thüringen soll kein Krankenhaus geschlossen werden. Wir machen uns dafür stark, dass der Bund mehr Mittel für die Krankenhäuser zur Verfügung stellt.“ Der momentan von der Bundesregierung geplante Rettungsschirm müsse so ausgestattet sein, „dass Krankenhäuser tatsächlich entlastet und eine Schließung abgewendet werden kann“, unterstreicht Plötner. Um eine grundsätzliche Reform des Gesundheitswesens voranzubringen, müsste auch eine Rekommunalisierung der Infrastruktur diskutiert werden. „Zu einer grundlegenden Umgestaltung des Gesundheitswesens gehört, die Fragen der ärztlichen und pflegerischen Versorgung der Patienten und den wichtigen Aspekt der Fürsorge sowie die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in den Vordergrund zu rücken und weniger die ständige Prozessoptimierung im Klinikablauf und die Kapitalinteressen von Trägern“, hebt Plötner hervor.

Ein weiteres Schwerpunktthema der Tagung war die Verbesserung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum. Dafür sollen digitale Projekte der so genannten Telemedizin gefördert und Gesundheitsnetzwerke, in denen eine patientenorientierte, sektorenübergreifende Versorgung organisiert werden kann, ausgebaut werden.

„Da 80 Prozent der Pflege von Angehörigen geleistet wird, unterstützen wir diese mit dem Projekt ‚AGATHE’ und bauen die gesellschaftliche Teilhabe der Pflegebedürftigen weiter aus“, sagt Plötner auch mit Blick auf die finanzielle Ausstattung des Programms mit dem anstehenden Landeshaushalt für das Jahr 2023.

Ein besonders wichtiger Aspekt seien die Arbeitsbedingungen und die Löhne im Bereich des Gesundheitswesens: „Um dem hohen Fachkräftebedarf in der Pflege gerecht zu werden, muss die Arbeitsleistung von Pflegerinnen und Pfleger endlich gebührend anerkannt und ihre Arbeitsbedingungen verbessert werden. Wir kämpften für ein Personaluntergrenzengesetz, die Überarbeitung der generalisierten Pflegeausbildung und des Pflegegradsystems sowie die Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen in der Pflege. Zudem wollen wir einen Landespflegeplan für Thüringen entwickeln, der Handlungsfelder in der Versorgungsstruktur offenbart, um eine gleichwertige Pflegeversorgung in Thüringen zu gewährleisten“, umreißt Plötner Hauptanliegen der LINKEN und fügt abschließend hinzu: „Wir setzen uns für eine solidarische Gesundheitsversicherung für alle und eine Vollversicherung im Bereich Pflege ein, um allen Menschen eine medizinische Betreuung und angemessene Gesundheitsvorsorge zu ermöglichen.“


 

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