Corona-Untersuchungsausschuss beleuchtet wissenschaftliche Grundlagen
Zwei Sachverständige wurden heute vom Corona-Untersuchungsausschuss des Thüringer Landtages angehört: Prof. Dr. Stefan Homburg, Volkswirtschaftler im Ruhestand, und Prof. Dr. André Scherag, Epidemiologe und Medizinstatistiker vom Universitätsklinikum Jena. Lena Saniye Güngör, Obfrau der Linke-Fraktion und Vorsitzende des Untersuchungsausschusses, resümiert: „Der Corona-UA hat heute Fragen über die wissenschaftlichen Tatsachen zum Virus und zur Epidemiologie bearbeitet. Es ging dabei auch um sehr grundlegende Fragen: Gab es einen medizinischen Notstand im Frühjahr 2020 und welche Auswirkungen hatten Maßnahmen zum Infektionsschutz? Insbesondere Prof. Scherag konnte uns wertvolle Einblicke dazu geben, was die Zahlen aus der Corona-Zeit – von der Inzidenz bis zur Belegung von Krankenhäusern – belegen können und was nicht. Das ‚Präventionsparadox‘ wird uns in unserer Arbeit noch weiter beschäftigen.“
Im Untersuchungsausschuss gibt es aus gutem Grund das Minderheitenrecht, erklärt die Abgeordnete Güngör. „So können Fraktionen auch gegen den Willen der Mehrheit im Ausschuss Sachverständige und Zeugen laden. Das führt jedoch auch dazu, dass die Statements ausgewiesener Experten scheinbar gleichwertig neben polemischen Ausführungen fachfremder Personen stehen – das False-Balance-Problem, dass wir aus Talkshows und Kommentarspalten kennen, gibt es auch im Untersuchungsausschuss. Gesicherte Erkenntnisse von Unwahrheiten zu trennen, wird die Aufgabe des Ausschusses in den kommenden Jahren sein.“

