Güngör fordert verbindlichen Hitzeschutz am Arbeitsplatz
„Die nächste Hitzewelle ist keine Frage des Ob, sondern des Wann und unser Umgang mit den einhergehenden Herausforderungen ist ein Testfall für politischen Ernst“, erklärt Lena Saniye Güngör, gesundheits- und arbeitspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag. In einer Zeit, in der Sommermonate regelmäßig zur gesundheitsgefährdenden Dauerbelastung werden, müsse der Schutz der Beschäftigten endlich systematisch geregelt und gesetzlich abgesichert werden.
Anlass für Güngörs Vorstoß ist die wachsende Zahl von Hitzetagen und hitzebedingten Todesfällen in Thüringen und ganz Deutschland. Laut RKI sterben jedes Jahr Tausende Menschen infolge von Hitzebelastung. Besonders betroffen sind ältere Menschen oder solche mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Gleichzeitig berichten Beschäftigte aus Pflege, Bau und Produktion, dass sie bei Temperaturen über 30 Grad ohne ausreichenden Schutz arbeiten müssen und das teils ohne Wasser, ohne Pausen, ohne Rückzugsmöglichkeiten. Die Verantwortung dafür dürfe nicht länger allein bei den Beschäftigten liegen.
Auch die Zahl der Krankheitstage durch Hitze steigt: 2023 lag sie bundesweit bei rund 92.700 – rund 11.300 Tage bzw. zwölf Prozent mehr als beim bisherigen Höchststand im Jahr 2018.
„Es kann nicht sein, dass Menschen kollabieren, weil ihr Arbeitgeber das Thermometer ignoriert. Wir brauchen klare Rechte: Die Möglichkeit für mobiles Arbeiten und Homeoffice, wo immer es möglich ist, verkürzte Arbeitszeit bei Hitze und ohne Lohnverlust oder Verschiebung der Arbeitszeit. Das Recht auf Trinkwasser, Schatten und Sonnenschutz darf keine Frage des guten Willens mehr sein.“ Am Ende, so Güngör, sei es eine Frage der politischen Prioritätensetzung: „Wir schützen Profite mit Gesetzen. Warum nicht endlich auch Menschen vor vermeidbarer Hitze?“