Geschlechterforschung in Thüringen stärken

Christian Schaft
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Anlässlich des bundesweiten Aktionstages #4GenderStudies am 18. Dezember und aufgrund der Proteste an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena zum Erhalt des Lehrstuhls für Geschlechtergeschichte fordert Christian Schaft, wissenschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, eine Stärkung der Geschlechterforschung: „Lehrstühle, wie der für Geschlechtergeschichte an der FSU Jena, leisten einen wichtigen Beitrag für mehr Geschlechtersensibilität in der Hochschule, im Studium, der Forschung und dem späteren Berufsleben der Absolvent:innen. Es gilt, sie zu erhalten und auszubauen.“

Der Abgeordnete verweist darauf, dass bundesweit nur ca. 0,5 Prozent der Professuren eine Voll-Denomination der Geschlechterforschung tragen. „Angesichts dieser Zahl zeigt sich, wie wichtig der Protest der Initiative ‚Geschlechtergeschichte bleibt!‘ an der FSU in Jena war und ist. Ich begrüße es sehr, dass sich der Fakultätsrat nun entschieden hat, mit dem Institut und Präsidium Gespräche über Wege zum Erhalt der Professur zu suchen“, so Schaft weiter. Dies sei auch wichtig, weil sie in verschiedenen Studiengängen, wie Geschichte, Soziologie, Politikwissenschaft und Lehrer:innenbildung, den Blick für gleichstellungspolitische Fragen und Inhalte schärft.

Schaft verweist auch darauf, dass gerade Gender Studies und gleichstellungspolitische Maßnahmen an den Hochschulen seit geraumer Zeit von rechts und konservativen Kräften angegriffen werden. „Diesen Angriffen von AfD und Co. auf die Wissenschaftsfreiheit müssen wir immer klar widersprechen. Es gilt, die wichtige Arbeit von Wissenschaftler:innen sichtbarer zu machen und zu unterstützen. Die Debatte an der FSU Jena will ich deshalb zum Anlass nehmen, dass wir in Thüringen die Rolle der Geschlechterforschung und Möglichkeiten zu ihrer Stärkung in den Blick nehmen. Sowohl mit der Weiterentwicklung der Leitlinien zur Hochschulentwicklungsplanung als auch mit der nächsten Rahmenvereinbarung zur Hochschulfinanzierung können wir hierzu wichtige Schritte machen“, so der Abgeordnete abschließend und begrüßt in diesem Zusammenhang auch das gegründete Bündnis, dass sich für die bessere Finanzierung der Geisteswissenschaft und gute Arbeit an Hochschulen einsetzen will.

 


 

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