Frauen im Thüringer Landtag deutlich unterrepräsentiert - Stärkung der Gleichstellung gefordert
Unter den 88 Abgeordneten im Thüringer Landtag werden aller Voraussicht nach nur 28 Frauen zu finden sein. Der Frauenanteil im Thüringer Landtag bleibt somit weiterhin weit von einer paritätischen Repräsentation entfernt. Dies sei eine verheerende Entwicklung für die Gleichstellung in der Landespolitik, findet Lena Saniye Güngör, Sprecherin für Gleichstellungspolitik in der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag:
„Bereits in der zurückliegenden Legislatur waren Frauen im Landtag deutlich unterrepräsentiert. Und auch in der 8. Wahlperiode wird sich diese Entwicklung höchst wahrscheinlich erneut im Landtag manifestieren. Für die Stärkung der Gleichstellung und der angemessenen Repräsentation der Hälfte der Menschen in unserer Gesellschaft ist dies ein fatales Signal. Frauen sollten zu gleichen Teilen vertreten sein und nicht mit einem Anteil von weniger als einem Drittel abgespeist werden. Zudem wächst mit dem Erstarken sowohl rechter Parteien wie der AfD als auch konservativer Parteien wie dem BSW und der CDU die Gefahr, dass alte Rollenverständnisse und die systematische Benachteiligung von Minderheiten und Frauen wieder zunimmt. Die genannten drei Fraktionen lassen alle deutlich eine paritätische Besetzung vermissen. Damit wird erkennbar: Wenn wir es einzig den Parteien überlassen, wie viele Frauen überhaupt die Chance erhalten, in den Thüringer Landtag einzuziehen, wird die Gleichstellung weiterhin geschwächt bleiben. Doch für Mitsprache braucht es Repräsentation. Deshalb setzen wir uns als Linke auch weiterhin für ein Paritégesetz ein.“
„Auch wenn der erste Anlauf im Jahr 2019 gescheitert ist, werden wir, wie wir es bereits in unserem Wahlprogramm 2024 angekündigt haben, einen erneuten Anlauf fokussieren und die Weichstellungen vornehmen, um durch ein Paritégesetz die tatsächliche Gleichberechtigung der demokratischen Vertretung von Frauen im Thüringer Landtag zu ermöglichen. Da die SPD bereits in der Vergangenheit diesen Weg gemeinsam mit uns gegangen ist, freue ich mich natürlich über ihre Unterstützung bei diesem Vorhaben“, schließt die Abgeordnete ab.