Einstellungsstopp droht

Ulrike Grosse-Röthig

Der Thüringer Bildungsminister Christian Tischner will Lehramtsstudierende persönlich ansprechen, um sie an Thüringen zu binden und stellt gleichzeitig das Erfolgsmodell des längeren gemeinsamen Lernens in Thüringen infrage. Das längere gemeinsame Lernen in Thüringen zu schwächen, bedeutet, Kindern Zukunftsperspektiven zu nehmen. Der Vorschlag laufe zudem ohnehin ins Leere, unterstreicht Ulrike Grosse-Röthig, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag:

„Offenbar braucht der neue Bildungsminister doch noch Zeit, um sein Ressort kennenzulernen. Bereits Mitte des Jahres droht mit dem aktuellen Haushaltsentwurf ein Einstellungsstopp für jegliches pädagogisches Personal. Statt lauwarmer Worte erwarten wir konkrete Lösungen, doch die bleibt Minister Tischner bislang schuldig. Statt mit einem Angriff auf das Erfolgsmodell der Gemeinschaftsschule und Schaufensterpolitik vom Fehlen eigener Konzepte abzulenken, sollte er sich den drängenden Herausforderungen widmen.”

Die Faktenlage belegt klar: Wenn Schüler:innen länger gemeinsam lernen, entfalten sie ihre individuellen Potenziale besser und nehmen die Gesellschaft schon früh in ihrer Vielfältigkeit wahr. „Bildungs- und gesellschaftspolitisch ist längeres gemeinsames Lernen unverzichtbar. Wir brauchen kein Zurück in wissenschaftlich überholte Konzepte aus den 50ern, sondern eine zukunftsfähige Bildungslandschaft, die die Talente aller anerkennt und fördert. Wie auch in Fragen der sinnvollen Digitalisierung der Thüringer Bildungseinrichtungen zeigt sich die Brombeerkoalition auch hier als Rückschrittskoalition”, so Grosse-Röthig abschließend.

 


 

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