Befristungen lösen nicht den Arbeits- und Fachkräftebedarf, sondern verstärken diesen
Der Anteil sachgrundloser Befristungen an allen befristeten Neueinstellungen bewegt sich bundesweit auf einem immens hohen Niveau, wie aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervorgeht. Zu den konkreten Fakten äußert sich die arbeits- und gewerkschaftspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag, Lena Saniye Güngör:„Befristungen, besonders auch sachgrundlose, bedeuten für Beschäftigte Unsicherheit und mangelnde Planbarkeit und stellen eine prekäre Beschäftigungsform dar. Deshalb gilt es, sie zu begrenzen und nicht zu einem Normalfall werden zu lassen.
Was der Abgeordneten zusätzlich Sorge bereitet, ist die besondere Betroffenheit junger Berufseinsteigender, die häufiger sachgrundlos befristet werden. „Dadurch können sie keine dauerhaften Pläne machen und es besteht eine hohe ökonomische Unsicherheit. Dass bundesweit mehr als zwei Drittel aller befristeten Neueinstellungen sachgrundlos befristet werden, ist inakzeptabel. Angesichts des steigenden Arbeits- und Fachkräftebedarfs in Thüringen ist es schlichtweg notwendig, jungen Menschen eine langfristige und attraktive Perspektive zu bieten - diese beginnt bei unbefristeten Anstellungsverhältnissen,“ führt Güngör weiter aus.
„Unser Ziel ist die Verringerung der Befristungen, insbesondere der sachgrundlosen, denn sie stellen ein Hindernis für gute Arbeit dar, fördern Unsicherheit und dienen als legales Instrument zur Umgehung von Arbeitsrechten. Der Bund muss endlich gegensteuern und das Teilzeit- und Befristungsgesetz ändern, um sachgrundlose Befristungen auszuschließen,“ fordert die Abgeordnete. Auch durch die Wirkung linker Arbeitsmarktpolitik seit 2014 bewegt sich der Anteil sachgrundloser Befristungen an allen Neueinstellungen in Thüringen konstant unter dem bundesweiten Schnitt, so Güngör.
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