Corona-Pandemie offenbart Schwachstellen eines profitorientierten Gesundheitssystems

Ralf Plötner
GesundheitPresseRalf Plötner

Am 2.3.2023 jährt sich die erste Infektion mit dem Corona-Virus in Thüringen zum dritten Mal. Im Saale-Orla-Kreis wurde der erste Fall am 2. März 2020 registriert und am 3. März vom Robert-Koch-Institut gemeldet. 

Anlässlich dessen äußert sich der gesundheits- und pflegepolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Thüringer Landtag, Ralf Plötner wie folgt: „Die Corona-Pandemie hat exemplarisch die Schwachstellen des gegenwärtigen profitorientierten Gesundheitssystems aufgezeigt. Kommerzialisierung und Privatisierung führten zu steigendem Kostendruck im Gesundheitswesen, die Folgen dessen auf das Wohl der Beschäftigten im Gesundheitswesen und der Bevölkerung spiegelte die Pandemie wie durch ein Brennglas.“

Der Abgeordnete erklärt, dass seit Jahren der Profitdruck dazu führt, dass nicht genügend Krisenprävention betrieben wurde und wird, notwendige Reserven für die Frühprävention einer pandemischen Lage dieses Ausmaßes wurden nicht aufgestellt. Es fehlte an qualifizierten Gesichtsmasken, Desinfektionsmitteln, betreibbaren Betten und Pflegekräften. Die Pandemie zeigte exemplarisch auf, dass ein auf kurzfristige Gewinne ausgerichtetes Gesundheitssystem weder sozial noch medizinisch nachhaltig ist. Die von der Bundesregierung immer wieder angebrachte „Systemrelevanz“ des Gesundheitssystems und dessen Beschäftigten wird politisch weiterhin nicht nachdrücklich Ausdruck gegeben. In Thüringen hat die Landesregierung durch die frühzeitige Öffnung von Impfstellen ab dem Januar 2020 unzählige Menschenleben gerettet. Außerdem haben wir ein bundesweit in seiner Qualität einzigartiges Impfportal eingerichtet, über das unzählige Impftermine vorbereitet und vereinbart wurden. Zudem hat die Landesregierung durch das Thüringer Gesundheitsministerium mehr als 2,5 Millionen kostenfreie medizinische Masken für bedürftige Menschen und Leistungsberechtigte nach SGB II und SGB XII sowie nach dem Asylbewerberleistungsgesetz bereitgestellt. Etwa 105.000 Leistungsberechtigte sind so bestmöglich geschützt worden.

Plötner führt weiter aus: „Nachhaltige gesundheitliche Prävention und eine Krisenfestigkeit des Gesundheitssystems kann nur dadurch erreicht werden, dass Gesundheit wieder in die öffentliche Daseinsvorsorge überführt wird. Das gesamte Gesundheitswesen wurde Jahrzehnte lang kaputtgespart. Hunderttausende Pflegekräfte haben durch die immense Arbeitsbelastung ihre Arbeitsstellen verlassen, um deren Rückkehr muss jetzt gekämpft werden, mit verbesserten Arbeitsbedingungen, guter Entlohnung und der verdienten Wertschätzung für die Pflegekräfte.“

„Gleichzeitig hat die Pandemie auch gezeigt, dass diese Krise eben nicht alle Menschen gleich trifft. Das Vermögen der reichsten zehn Menschen hat sich von 700 Milliarden auf 1.500 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt. Die Linksfraktion setzt sich weiterhin für einen sozial nachhaltigen Gesundheitsschutz ein, denn Krisenprävention ist in einem von Profit bestimmten Gesundheitswesen nicht möglich, das hat die Corona-Pandemie eindrücklich gezeigt. Deshalb setzen wir uns als LINKE für eine öffentliche Daseinsvorsorge ein, die Gesundheit vor den Profit stellt, die Schwächsten schützt und eine nachhaltige Krisenprävention ermöglicht“, so Plötner abschließend.

 


 

Mehr Themen