‚Kultur der Digitalität‘ an Schulen etablieren – was kann Thüringen von Estland lernen?

Ulrike Grosse-Röthig

Vom 15. bis 19. September 2025 informiert sich der Bildungsausschuss des Thüringer Landtags in Estland über die estnischen Schulmanagement-Plattformen sowie über digitale Lehr- und Lernformate. Ulrike Grosse-Röthig, Sprecherin für Bildungspolitik der Fraktion Die Linke, erklärt: „Ein Tablet allein macht noch keinen digitalen Unterricht. Entscheidend ist, digitale Selbstlernkompetenzen zu fördern und die nötige Infrastruktur bereitzustellen. Eine ‚Kultur der Digitalität‘ bietet die Chance auf eine zukunftsfeste Aufstellung der Bildungslandschaft und muss auch an Thüringer Schulen etabliert werden. Unser Schulsystem muss sich verändern, um bestehen zu können, das gibt uns nicht nur der demographische Wandel auf. Wir wollen von Estlands Schulen lernen und entsprechende Initiativen in den Landtag einbringen.“

 

Estland ist europäischer Spitzenreiter in der PISA-Studie 2022. Bereits Mitte der 1990er Jahre hat das baltische Land die Chancen der Digitalisierung erkannt und eine moderne landesweite digitale Infrastruktur aufgebaut. „Nach der Erfahrung anderer Länder mit digitalen Lernformaten ist klar, dass auch in Thüringen die Zukunft des Lernens nicht ausschließlich digital sein wird“, stellt Grosse-Röthig klar. „Auch in estnischen Schulen steht die soziale Interaktion im Vordergrund, das Erlernen von digitalen Kompetenzen und auch der Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Das werden wir uns genau anschauen und auch für Thüringen Ideen entwickeln“, so Grosse-Röthig, Vorsitzende des Bildungsausschusses im Landtag, mit Blick auf die anstehenden Herausforderungen in Schulen, besonders in Bezug auf den demografischen Wandel und ländlich geprägte Räume.


 

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