Porajmos: Internationaler Tag des Gedenkens an den Genozid an Sinti und Roma

Katharina König-Preuss
AntifaschismusPresseKatharina König-Preuss

Anlässlich des Internationalen Tags des Gedenkens an den Genozid an Sinti und Roma am 2. August, an dem den Opfern des Porajmos, der industriellen Vernichtung von Sinti und Roma im nationalsozialistischen Deutschland gedacht wird, erklärt Katharina König-Preuss, Sprecherin für Antifaschismus und Antirassismus der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag: „Wir gedenken der Sinti und Roma, die von den Nationalsozialist:innen in Deutschland und in den von Deutschland besetzten Teilen Europas verfolgt, erniedrigt und ermordet wurden.“

„Die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus wach zu halten und die Opfer nicht zu vergessen, bleibt eine dringliche Aufgabe“, sagt die Abgeordnete mit Blick auf die Angriffe auf Gedenkstätten in Thüringen in den letzten Tagen. „Das immer wieder Gedenkorte geschändet werden, wie jüngst die Bäume des ‚1000 Buchen‘-Projektes sowie Gedenktafeln der Gedenkstätte Buchenwald, zeigt, dass das Gedenken um einen gesellschaftlich wirksamen Antifaschismus im Hier und Heute ergänzt werden muss, da die Ideologie des Nationalsozialismus leider keine Weltanschauung der Vergangenheit ist.“

„An den Porajmos, den Genozid an den Sinti und Roma zu erinnern, heißt auch, sich der rassistischen Diskriminierung von Sinti und Roma in Deutschland und Europa heute entgegenzustellen“, fordert die Abgeordnete. Auch heute sind Sinti und Roma in Deutschland Anfeindungen ausgesetzt, tausende Roma leben in Europa in Armut und werden systematisch diskriminiert. „Im Rahmen von Fluchtbewegungen, wie bspw. momentan aus der Ukraine, werden immer wieder antiziganistische Stereotype laut, das haben wir Anfang der 1990er beobachtet und das beobachten wir derzeit“, stellt König-Preuss fest. “Hier müssen Staat und Gesellschaft klare Zeichen setzen und einer Abwertung und Entmenschlichung von Sinti und Roma entgegentreten. Das bedeutet auch, Deutschlands historischer Verantwortung gerecht zu werden und Roma in Deutschland aufzunehmen, anstelle sie in Armut und Hunger abzuschieben.“

In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 wurden 4300 Sinti und Roma - vor allem Frauen, Kinder und Alte - in Auschwitz ermordet. 2015 regte das Europäische Parlament an, den 2. August als Gedenktag einzuführen.


 

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