Wofür es sich zu kämpfen lohnt - Herausforderungen unserer Zeit

ParlamentsreportKatja Maurer

Auf Einladung von Katja Maurer diskutierten der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow und die Landtagsabgeordnete im Erfurter Gutenberg-Gymnasium über die Herausforderungen unserer Zeit und „wofür es sich zu kämpfen lohnt“.

An das Publikum gerichtet, eröffnete Katja Maurer den Diskussionsabend: „Wenn Sie an Herausforderungen denken, dann denken Sie vermutlich, so wie ich, an Krisen. An die Pandemie, an Klimakrisen, an Kriege, an die Inflation und an all die damit verbundenen Folgen. Und vielleicht seid ihr wie ich auch, frustriert.“ Wichtig sei jedoch auch, über die Ursachen und Lösungsmöglichkeiten zu sprechen – und zu streiten – denn es sei gar nicht so eindeutig, wie wir mit den Herausforderungen umgehen sollten, fuhr Maurer fort. Ihr war es wichtig, an diesem Abend nicht nur die Krisen und Problemen, sondern auch die Lösungen und unterschiedlichen Perspektiven zu besprechen. Die Möglichkeit, Fragen und Anliegen direkt an den Ministerpräsidenten und die Landtagsabgeordnete richten zu können, war dabei die Besonderheit des Abends.
Da es momentan nicht nur eine drängende Frage für uns als Menschen und Gesellschaft gibt, wurde versucht inhaltlich einen Bogen zu spannen, zwischen den großen, globalen Herausforderungen, wie der Klimakrise und dem Ukraine-Krieg, aber auch Aufgaben, die hier in Thüringen im Konkreten anstehen. Als Beispiel wurde hier die Öffnung der Bildungslandschaft genommen oder das Bundesland weltoffener zu gestalten und Menschen zum Hierbleiben zu überzeugen. Dabei fiel immer wieder das Stichwort Fachkräfte.

Großes Interesse des Publikums gab es an der Positionierung der beiden Politiker:innen zu den Aktionen der Klimaaktivist:innen der „Letzten Generation” und zum geschlechtergerechten Sprachgebrauch, dem Gendern. Katja Maurer berichtete dabei von einer persönlichen Begegnung mit einer Freundin, welche in Anbetracht der Auseinandersetzungen im Iran für elementare Menschenrechte der Frauen die Bedeutung des Genderns in Frage stellte. „Ich bin davon überzeugt, dass Gendern zumindest einen Einfluss auf unsere Weltsicht hat und dass wir uns darum bemühen sollten, achtsam zu sprechen. Weil Sprechen unser Denken beeinflusst und letztendlich unser Handeln. Ich wünsche mir z. B. für meine kleine Nichte, dass sie sprachlich auf eine offene Welt vorbereitet wird”, erklärte die Abgeordnete.
Auch der Nutzen von Waffenlieferungen und die Friedensperspektive für die Ukraine interessierten das Publikum. Ebenso zeigten sich Stimmen empört über die Zunahme der extremen Armut bei gleichzeitigem Anstieg des extremen Reichtums in der Krise und dem damit verbundenen Nicht-Handeln der Bundesregierung.

Resümierend kamen viele positive Einschätzungen aus dem Publikum gegenüber des Diskussionsabends im Gutenberg-Gymnasium. Ein reger Austausch fand zwischen Gästen und Politiker:innen statt. Nicht gestellte Fragen oder nicht vollständig gegebene Antworten konnten im Nachgang der Veranstaltung in persönlichen Gesprächen erörtert werden. Mit Bodo Ramelow und Katja Maurer zeigten sich zwei nahbare Politiker:innen, deren persönliche Sichtweisen und Eindrücke das Publikum zu schätzen wusste. Wir danken dem Gutenberg-Gymnasium für die Unterstützung und freuen uns auf eine Wiederholung dieses Abends.
Georg Buder, WKM von Katja Maurer

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