Parlamantsreport 23/24-2022

Parlamentsreport

Herausforderungen angehen

Willst du für ein Jahr vorausplanen, so baue Reis. Willst du für ein Jahrzehnt vorausplanen, so pflanze Bäume. Willst du für ein Jahrhundert planen, so bilde Menschen.“ Viele Zitate begleiten bildungspolitische Debatten seit Jahren. Das Zitat des chinesischen Philosophen Guan Zhong beschreibt die Verantwortung von über Bildungsstrukturen entscheidenden politischen Akteuren. Jede falsche Entscheidung, jede Unterlassung – auch das wird deutlich – wird für einen langen Zeitraum kaum umkehrbare Folgen haben.
Die Koalitionsfraktionen DIE LINKE, SPD und GRÜNE haben dem Landtag einen Gesetzentwurf zur Änderung des Schulgesetzes vorgelegt, mit dem nun Weichen gestellt werden sollen, um das Schulsystem in Thüringen fit zu machen für die nächsten Jahre. Wir reagieren damit auf die in diesem Jahrhundert anstehenden Herausforderungen: Längeres gemeinsames Lernen an Gemeinschaftsschulen, mehr Praxisorientierung durch Kooperationen mit Betrieben, digitaler Unterricht und Lernmittelfreiheit auch für digitale Geräte, Ausbau der Mitbestimmung für Schüler:innen, Eltern und Lehrer:innen. Das sind nur einige Stichworte zu dem politischen Vorhaben von Rot-Rot-Grün. Änderungen an einem Schulgesetz rufen zumeist immer laute kritische Gegenstimmen hervor, die die zustimmenden Stimmen meist überlagern. Das liegt gewiss auch in der Natur der Sache, denn die meisten, eigentlich alle, haben eigene Erfahrungen mit der Schule. Diese Erfahrungen prägen unsere Erwartungshaltung an Schule heute. Es muss aber gelingen, ausgehend von diesen Erfahrungen auf das den Blick zu richten, was vor uns liegt. Mit dem Gesetzentwurf zur Änderung des Schulgesetzes laden wir dazu ein. Und zum Austausch über den besten „Plan für ein Jahrhundert“.
Steffen Dittes, Fraktionsvorsitzender

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