Lückenschluss zwischen Thüringen und Bayern - Forderung nach Reaktivierung der Höllentalbahn
Anlässlich des „Tags der Schiene“ trafen sich Mitglieder der LINKEN aus Bayern und Thüringen Mitte September an der Landesgrenze zwischen Blankenstein und Blechschmidtenhammer, um auf die sinnvolle Reaktivierung der Höllentalbahn hinzuweisen. Die Strecke wurde durch die Teilung Deutschlands stillgelegt und kann heute beide Bundesländer wieder näher zusammenbringen.
Sebastian Engelhardt, Kandidat zur Landtagswahl in Bayern, sieht es als eine wichtige Aufgabe der Verkehrswende, den LKW-Verkehr in der Region Hof einzudämmen und bestimmten Güterverkehr auf die Schiene zu verlegen: „Die Höllentalbahn ist nicht nur eine historisch besondere Strecke, sondern kann in Zukunft eine entscheidende Rolle für die länderübergreifende Infrastruktur einnehmen. Wir müssen die Resilienz der Schienennetze stärken und somit die Erreichbarkeit unserer Region verbessern, da wieder mehr Menschen mit dem Zug fahren.“ Der Mehrwert für die Menschen in den Regionen durch einen Lückenschluss im Güter- und Personennahverkehr liegt auf der Hand. Nicht nur würden damit bessere Zugverbindungen nach Süden und Norden möglich, sondern auch zahlreiche Anwohner vom lautstarken LKW-Verkehr entlastet. Ralf Kalich, Abgeordneter der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, der als erster Beigeordneter der Gemeinde Rosenthal am Rennsteig und Kreistagsmitglied im Saale-Orla-Kreis schon seit Jahren auf die Vorteile der Strecke hinweist, ergänzt: „Natürlich muss bei einer Nutzung auf umweltpolitische Bedingungen eingegangen werden – wir wollen keine Gefahrengüter wie Chemikalien transportieren. Es geht vielmehr um Holztransporte, die aktuell den Straßenverkehr belasten. Die Züge sollen schonend eingesetzt werden, nur tagsüber, nicht am Wochenende und maximal fünf Stück pro Tag. Ich sehe aber auch im Personenverkehr ein wichtiges Potenzial für die Wirtschaftsregion Hof sowie die touristischen Ziele in Thüringen.“
Im „Regionalplan“ Ost in Thüringen ist die Reaktivierung der Höllentalbahn ein fester Bestandteil für die zukünftige Mobilität. Die Belastung des öffentlichen Straßennetzes durch Holztransporte soll gemindert werden. Es gilt, die umgebenden Ortschaften vom straßengebundenen Schwerlastverkehr zu befreien sowie den schädlichen CO2-Ausstoß zu reduzieren. Für den Klimaschutz und die wirtschaftliche Förderung der Region ist eine Reaktivierung ein Gewinn – nun müssen nur die Entscheidungsträger beider Bundesländer ihre Verantwortung dafür auch wahrnehmen.