Im Blickpunkt: Umweltfreundliche und bezahlbare Mobilität

In einer öffentlichen Sitzung in Bad Lobenstein standen der Ausbau und die Weiterentwicklung des Öffentlichen Personennahverkehrs und der Mobilität im Mittelpunkt der Diskussionen. Unter dem Motto „Mobilität. Überall gleich gut“ betonte die Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag ihre Vision, dass zukünftig jede:r Bürger:in in Thüringen, unabhängig von jeweiligen Wohnort, gleiche Chancen auf flexible Mobilität haben sollte. Prof. Dr. Matthias Gather, Professor für Verkehrspolitik und Raumplanung sowie Direktor des „Instituts Verkehr und Raum“ der Fachhochschule Erfurt, erläuterte in seinem Vortrag, wie Mobilität mehr Aspekte des gemeinsamen Zusammenlebens beeinflusst, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. „Sozial gerecht bedeutet, dass alle ÖPNV nutzen können, dass er multimodal ist und in allen Landesteilen erreicht werden kann und, dass die Lasten gleich verteilt sind.“ Seine Forschungsergebnisse zur Auswirkung des 9-Euro-Tickets verdeutlichten, dass die soziale Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger maßgeblich von ihren Mobilitätsmöglichkeiten abhängt. Um dieses Ziel zu erreichen, betonte Ralf Kalich, LINKE-Landtagsabgeordneter mit Wahlkreisbüro im Saale-Orla-Kreis, die Notwendigkeit, die Verkehrswende voranzutreiben und Barrieren für die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs abzubauen. Dies erfordere unter anderem die Senkung der Tarife und den Ausbau barrierefreier Verkehrsangebote.
Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft Susanna Karawanskij berichtete über umweltfreundliche Konzepte von Mobilität und resümierte: „Das 9-Euro--Ticket war ein Erfolg, weil nicht mehr um die Umsetzung und Sinnhaftigkeit einer solchen Maßnahme diskutiert wird, sondern ganz konkret über die Finanzierung.“ In Thüringen wurde der Handlungsbedarf erkannt. Ministerin Karawanskij berichtete über Anstrengungen zur Gestaltung einer umweltfreundlichen und bezahlbaren Mobilität. Sie erwähnte die „Runden Tische zur Mobilität“ im Kyffhäuserkreis und dem Schwarzatal, bei denen Bürgerinnen und Bürger gebeten wurden, ihre Erfahrungen zu teilen und einen regen Austausch zu initiieren. Die anschließende Podiumsdiskussion mit Vertretern aus der Mobilitätswirtschaft und interessierten Bürger:inen brachte wichtige Erkenntnisse zutage und unterstrich die Dringlichkeit des Themas. Die Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag setzt sich aktiv für die Verbesserung der Mobilität in Thüringen ein und hat konkrete Zielsetzungen entwickelt. Dazu gehören die Einführung eines vergünstigten Jugendtickets, die Schaffung besserer Vernetzungen zwischen Bus- und Bahnverbindungen sowie die Umsetzung der Erreichbarkeitsgarantie. Auch für den Saale-Orla-Kreis wurden wichtige Lösungsansätze diskutiert, darunter eine Petition zum Bau eines Radweges entlang der B90.

Gemeinsam wollen wir entschlossen für eine nachhaltige und erschwingliche Mobilität eintreten, die allen Bürgerinnen und Bürgern gleiche Chancen bietet und das gemeinsame Zusammenleben positiv beeinflusst.

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