„Gleichwertigen Zugang für alle schaffen“ - Ralf Plötner auf dem Podium des Gesundheitsgipfels

Parlamentsreport

Ralf Plötner, Sprecher für Gesundheits- und Pflegepolitik der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, war zusammen mit anderen gesundheitspolitischen Sprecher:innen der Landtagsfraktionen zu Gast beim Thüringer Gesundheitsgipfel im Parksaal des Steigerwaldstadions Erfurt. Ebenso geladen war die Gesundheitsministerin Heike Werner. Bei der von der Funke Mediengruppe organisierten Veranstaltung, bekundete er zu Anfang sein klares Bekenntnis zu den Krankenhausstandorten. „Wir wollen in Thüringen Krankenhausstandorte erhalten, denn auch beim Thema Fachkräftebedarf ist die Frage eines Krankenhaus-Standorts durchaus ausschlaggebend, ob Menschen sich für einen Wohnort entscheiden oder nicht“, so der Abgeordnete.

Öffentliche Daseinsvorsorge

Zudem müsse man gesamtgesellschaftlich in der Lage sein, vergleichbare Krisen wie die Corona-Pandemie zu stemmen. Das koste Geld, aber es gehe bei diesem Thema nicht nur darum. Man müsse darauf schauen, welche medizinischen Bedarfe unsere Bevölkerung grundsätzlich hat. Diese werde im Durchschnitt immer älter. Gerade in Thüringen ist der Altersdurchschnitt hoch. Dementsprechend seien auch Fragen von möglicherweise stationärer Versorgung mehr relevant. „Auch das müssen wir bei der Gesamtsituation im Auge behalten. Und deswegen ist es sehr sinnvoll, Standorte weiter zu stärken und zu entwickeln. Die Fortschritte der Versorgung und deren Qualität entwickeln sich sehr rasch weiter und daran muss man sich anpassen. Flächendeckend und wohnortnah. „Eine nachhaltige Krankenhausplanung bedeutet, dass endlich wieder die Gesundheit und der Präventionsgedanke für die Patient:innen in den Mittelpunkt gerückt werden“, erläuterte Plötner und fügte hinzu: „Wir als Linksfraktion setzen uns weiter konsequent für eine öffentliche Daseinsvorsorge ein, die allen Menschen einen gleichwertigen und guten Zugang zu medizinischen Leistungen ohne den Vorrang des Profites ermöglicht.“ Um dies zu erreichen, müsse man die private Krankenversicherung hinter sich lassen und eine solidarische Gesundheits- und Pflegeversicherung einrichten, in die alle einzahlen, erklärte  der gesundheitspolitische Sprecher.

Rassismus spielt eine Rolle
Beim gute besuchten Gesundheitsgipfel sprach Ralf Plötner einen weiteren wichtigen und oft unterschätzen Aspekt bezüglich ausländischer Fachkräfte an. Einige ausländische Berufsabschlüsse würden durchaus anerkannt, aber die Arbeitskräfte blieben nicht in Thüringen. „Warum ist das so? Ich sage: Das Problem heißt auch Rassismus. Ich glaube, damit müssen wir uns im Freistaat viel intensiver auseinandersetzen.“ Gerade jüngere Leute informierten sich über die Region im Vorfeld. Plötner könne es nachvollziehen, dass sich manche gegen den Standort Thüringen entschieden. „Das Problem anzugehen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Auch im Kleinen muss Alltagsrassismus widersprochen werden. Das ist auch die Realität in Thüringen und daran müssen wir arbeiten.“ In Thüringen habe man sich auf den Weg gemacht, eine flächendeckende Versorgung zu ermöglichen. Das gehe nur mit dem Bund gemeinsam. Es seirichtig, so der Abgeordnete, dass die Bundesregierung nun endlich für eine Reform der Krankenhausfinanzierung sorgen wolle. Diese müsse allerdings nachhaltig sein und die Fallpauschalen und den ökonomischen Druck auf die Krankenhäuser hinter sich lassen.

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