Gleichstellung, Integration und Bildung: Karola Stange begrüßt litauische Gäste
In einer spannenden Zusammenkunft in den Räumlichkeiten der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag tauschten sich Karola Stange, Sprecherin für Gleichstellung, Behindertenpolitik und Soziales sowie eine Delegation aus Litauen über vielfältige Themen aus. Dabei standen Gleichstellung, die Integration von Geflüchteten und Bildung im Mittelpunkt der Gespräche. Die litauischen Gäste waren Teile des Teams des GUTSMUSEUMS MARKUČIAI, zu dem auch die Direktorin Nadežda Petrauskiené gehört. Dieses Museum ist in der ehemaligen Residenz des Markučiai-Herrenhauses von Grigoriius und Varvara Puškini untergebracht. Die Diskussion wurde zudem begleitet von Tamara Jeliaskowa (Thüringer Ehrenamtsstiftung), Yuri Kroner (Jüdische Landesgemeinde Thüringen), Günther Gutsche (Deutsch-Russische Freundschaftsgesellschaft in Thüringen), Heidrun Sedlacik (ehemalige Landtagsabgeordnete) und Gabi Ohler (Gleichstellungsbeauftragte von Thüringen).
Frauen und Politik
Besonders interessierten sich die Gäste für das Thema Frauen in der Landespolitik und die Situation der Gleichstellung in Thüringen. Dabei wurde deutlich, dass eine landeseinheitliche Regelung zur abwechselnden Besetzung der Wahllisten mit Frauen und Männern nach wie vor nicht möglich ist. Stattdessen obliegt diese Verantwortung den einzelnen Parteien und ihren Listenaufstellungen. Es ist ermutigend zu sehen, dass vor allem progressive Parteien eine solche interne Regelung verfolgen. Dies spiegelt sich im Thüringer Landtag bei den Fraktionen DIE LINKE, SPD und BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN wider, die einen höheren Frauenanteil unter den Abgeordneten aufweisen als beispielsweise CDU oder AfD. Ein Paradebeispiel dafür ist dabei unsere eigene Fraktion DIE LINKE, die mit 29 Abgeordneten, darunter 14 Frauen, die größte Fraktion im Thüringer Landtag stellt. Im Gegensatz dazu hat die größte Oppositionsfraktion, die CDU, lediglich 21 Abgeordnete, von denen nur zwei weiblich sind.
Die Frage, was Frauen daran hindert, sich für ein politisches Amt aufstellen zu lassen, führte die Gleichstellungsbeauftragte Gabi Ohler auf die familienunfreundlichen politischen Arbeitsstrukturen zurück. Häufig finden Sitzungen nachmittags bis abends statt, und auch die Wochenenden bleiben selten frei. Dies führt dazu, dass viele Frauen nicht über die notwendigen Kapazitäten verfügen, um sich aktiv in der Politik zu engagieren. Ein weiterer wichtiger Gesprächspunkt war der Bereich Jugend und Bildung. Unsere Gäste waren besonders daran interessiert, wie Geflüchtete, insbesondere Kinder und Frauen, in die Gesellschaft integriert werden. Auch das Problem der Sprachbarrieren wurde diskutiert. Karola Stange erklärte, dass in Thüringen Kinder sehr zügig wieder in die Schule integriert werden. Bereits nach drei Monaten haben sie die Möglichkeit, wenn dies von den Erziehungsberechtigten gewünscht wird, wieder den regulären Schulunterricht zu besuchen. Zudem haben sie Zugang zu Förderprogrammen, um die Sprache zu erlernen.
Die Gespräche und der Erfahrungsaustausch an diesem Tag haben verdeutlicht, wie wichtig es ist, sich kontinuierlich für die Belange der Gleichstellung, Integration und Bildung einzusetzen. Die Fraktion DIE LINKE bleibt entschlossen, diese Anliegen in Thüringen voranzutreiben und sich für eine gerechte und inklusive Gesellschaft einzusetzen.