Wolf: Mit Praxisorientierung für einen Schulabschluss für alle
„DIE LINKE hat in die gegenwärtige Diskussion zur Schulgesetznovellierung den Vorschlag eingebracht, die praxisorientierte Bildung deutlich auszubauen. Dieses Instrument ist vor allem eine Maßnahme gegen den viel zu hohen Anteil der Jugendlichen ohne Schulabschluss, auf den jetzt aktuell wieder die Bertelsmann-Stiftung hingewiesen hat“, betont Torsten Wolf, bildungspolitische Sprecher der Linksfraktion im Thüringer Landtag. „Angesichts der für die jungen Menschen verloren gehenden Chancen und angesichts der Personalbedarfe, die Wirtschaft und Verwaltung haben, ist diese Entwicklung nicht hinzunehmen", betont Torsten Wolf.
„Der Kontakt zu Praxisbereichen außerhalb der Schule und die Möglichkeit, sich hier ausprobieren, verschafft gerade Jugendlichen mit Schulproblemen positive Erfahrungen und neue Motivation für Lernprozesse. Das zeigen Modellprojekte in Thüringen derzeit nachdrücklich.“ Der Abgeordnete ergänzt: „Die schriftliche und mündliche Anhörung zum SchulGesetz hat ergeben, dass praxisorientierter Unterricht von den Anzuhörenden als “ein wichtiges Instrument zur rechten Zeit“ (GEW) eingeschätzt wird.
Die aktuelle Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung (06.03.2023) "Jugendliche ohne Hauptschulabschluss" macht auf ein gravierendes Problem aufmerksam: Ein anhaltend hoher Anteil von Jugendlichen verfehlt den Hauptschulabschluss. In Thüringen betrifft das im Durchschnitt jährlich etwa 8 Prozent der Jugendlichen des Jahrgangs Klasse 9. Unter den Jugendlichen mit Migrationshintergrund macht der Anteil derjenigen, die den Hauptschulabschluss nicht erreichen, sogar mehr als 23 Prozent aus, fast ein Viertel. Daher schlägt R2G im Schulgesetz vor, zusätzlich zur Praxisorientierung die Personalsituation an den Schulen durch Assistenzkräfte zu verbessern.