Wasserstoff: wenn, dann richtig
Die Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag hat sich in ihrer gestrigen Fraktionssitzung mit dem Thema Wasserstoff auseinandergesetzt. Als Experte war Volker Quaschning, Prof. für Regenerative Energiesysteme an der HTW Berlin, eingeladen. Im Nachgang erklärt Markus Gleichmann, energiepolitischer Sprecher der Fraktion: „Grüner Wasserstoff wird eine wichtige Funktion im Energiesystem der Zukunft einnehmen, allerdings nur in wenigen Bereichen wie der Chemie- und Stahlindustrie. In den meisten Bereichen sind andere Formen der Energienutzung, beispielsweise über Batterien oder Wärmepumpen, deutlich effizienter und damit auch kostengünstiger.“
Der Grund: Sowohl bei der Herstellung von Wasserstoff wie auch bei der Rückumwandlung geht viel Energie verloren. Die Energieverluste müssen durch erhöhte Stromproduktion ausgeglichen werden. „Wenn wir großflächig auf Wasserstoff setzen würden, müssten wir daher auf 3-4 % der Landesfläche Windenergie erzeugen. Das ist vollkommen utopisch. Auch der Import von Wasserstoff ist nicht zielführend, da 70 % der Energie durch den Transport verloren gehen. Deshalb sind die Vorstellungen mancher politischer Konkurrenten, dass man eine echte Energiewende mit Wasserstoff umgehen könnte, unrealistisch. Sie führen nur zu hohen Kosten für Wirtschaft und Privathaushalte“, so Gleichmann.
„Als Linksfraktion werden wir uns weiterhin für eine sozial gerechte und intelligente Energiewende einsetzen. Das bedeutet: Beteiligung der Bürger:innen und Arbeitsplätze vor Ort, energieeffiziente Lösungen, Ausbau des ÖPNV und Unterstützung von Menschen mit geringem Einkommen“, so der Parlamentarier mit Blick in die Zukunft.