Wärmewende: Wärmeversorgung rasch auf erneuerbare Energien umstellen
Im Rahmen einer thematischen Fraktionsklausur hat sich die Linksfraktion heute über Thesen für das Vorantreiben der Wärmwende ausgetauscht. „Wärmeversorgung ist der bisher am meisten vernachlässigte Aspekt der Energiewende. Während über Windräder und E-Autos geredet wird, und es in beiden Bereichen auch schon substantielle Fortschritte gab, ist die Wärme immer noch ein Nischenthema. Nur die wenigsten Gebäude kommen ohne Gas und Öl aus, um in den kalten Monaten zu heizen und die Dusche mit warmem Wasser zu versorgen. Rund 90 Prozent des Endenergieverbrauchs privater Haushalte wird für Wärmeanwendungen verbraucht. Wohngebäude in Thüringen werden zu über 80 Prozent mit fossilen Rohstoffen beheizt“, konstatiert Markus Gleichmann, energiepolitischer Sprecher der Landtagsfraktion.
Der Wärmewende komme eine Schlüsselrolle in der Energiewende zu. Neben der Umrüstung sei einer der Haupt-Knackpunkte die Erzeugung der benötigten Mengen regenerativen Stroms für die Versorgung von Wärmepumpen und Wärmespeichern. Hierfür werde ein rascher und deutlicher Ausbau von Solar- und Windenergie benötigt.
„Die Wärmewende gelingt durch die Schaffung dezentraler Cluster, z.B. in Form kleiner kommunaler Wärmenetze, wie sie in Bioenergiedörfern zu finden sind. Insbesondere der ländliche Raum bietet viele Möglichkeiten: Solarenergie und Windenergie bieten Wertschöpfungspotential, insbesondere bei Bürgerenergiegenossenschaften und finanzieller Beteiligung der angrenzenden Kommunen; Agrargenossenschaften können Bioenergieanlagen betreiben“, fasst Gleichmann zusammen.
„Dass die breite Umsetzung von Pilotprojekten, wie dem Bioenergiedorf Schlöben bei Stadtroda, in Thüringen nicht vorankommt, liegt auch an zu kleinen Verwaltungseinheiten“, ist sich der Politiker sicher. „Nur durch den Einsatz einzelner Personen, vor allem im ehrenamtlichen Bereich, konnte das zukunftsweisende Projekt entstehen. Die Umsetzung solcher Projekte durch andere Kommunen würde aktuell wohl an fehlendem Personal und finanziellen Ressourcen scheitern“, so Gleichmann.
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