Verfahren vereinfachen durch automatische Entschädigungszahlungen bei Wolfsrissen
Im Ergebnis der öffentlichen Anhörung, bei der u. a. die Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht diskutiert wurde, erklärt Dr. Marit Wagler, Sprecherin für Landwirtschaftspolitik der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag:
„Die Richtlinienänderung des zuständigen Ministeriums ist ein guter Anfang, für wirksamen Herdenschutz, finanzielle Entschädigung bei Wolfsrissen und für wirtschaftliche Stärkung der Weidewirtschaft zu sorgen. Klar ist, der Dialog muss weitergehen. Die Vertreterverbände der Thüringer Tierhalter machen berechtigterweise immer wieder deutlich, dass ohne eine EU-Notifizierung von Ausgleichszahlungen bei Wolfsrissen und weiterer Flexibilisierung der Regelungen, z. B. durch eine automatische Entschädigungszahlung bei positiven Rissgutachten, wohl noch mehr Tierhalter in Thüringen aufgeben werden.“
„Auch wenn der Wolf nicht der Hauptfaktor für immer geringere Nutztierzahlen in Thüringen ist: Eine weitere Zunahme der Wolfsbestände zieht auch höhere Förderbedarfe nach sich. Wir können in Thüringen nicht auf unsere Weidetiere zur Nutzung unseres artenreichen Grünlandes verzichten. Um die Weidetierhaltung weiter zu erhalten, muss diese ausreichend gewürdigt und gefördert werden“, so die Fachsprecherin weiter.
Katja Maurer, Sprecherin für Umweltschutz, ergänzt: „Nach der Anhörung möchte ich betonen, dass wir die Expertise der Landwirte schätzen und ihre Anregungen ernst nehmen. Oberstes Ziel muss es sein, das gegenseitige Vertrauen zu stärken. Beim Entschädigungsverfahren muss nachjustiert werden. Wird ein Tier gerissen, leiden die Herden, aber auch die Landwirte unter Stress. Das Entschädigungsverfahren darf da nicht weiter belasten.“