Tierschutz ernst nehmen
Anlässlich der heutigen Bundesratssitzung in der unter anderem das Ende der betäubungslosen Ferkelkastration im Rahmen des Tierschutzgesetzes auf der Tagesordnung stand, erklärt die agrarpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, Johanna Scheringer-Wright:
„Leider wurde das Problem gerade auf Bundesebene verschlafen. Jetzt einfach eine Verlängerung der Erlaubnis für eine betäubungslose Ferkelkastration im Bundesrat zu verlangen, ist aber aus Tierwohlgründen nicht zielführend. Am besten wäre es natürlich, die Ebermast und das Schlachten und Vermarkten von Jungebern vor der Geschlechtsreife auszubauen. Hier ist vor allem der Handel und die Lebensmittelindustrie in der Pflicht, damit die Bauern diese Tiere auch verkaufen können. Weiterhin muss als Alternative auch die Betäubung mit Isofluran auf den Weg gebracht werden. Dazu braucht es eine Übergangsfrist, die jedoch nicht länger als ein Jahr betragen sollte. Dringend notwendig ist aber eine Verordnungsermächtigung der Bundeslandwirtschaftsministerin, damit diese Narkose nach gezielter Schulung durch Tierärzte auch von den Landwirten selbst durchgeführt werden kann. Ich begrüße es, dass die zuständigen Thüringer Ministerien zugesagt haben, die Bauern bei Schulung und der Umsetzung der technischen Voraussetzungen für das Narkotisieren zu unterstützen.“