Stärkung von Genossenschaften beschlossen
Mit der heute beschlossenen Genossenschaftsinitiative bekennen sich die regierungstragenden Fraktionen zur wichtigen gesellschaftlichen und ökonomischen Rolle der Genossenschaften und weiterer Formen des solidarischen und demokratischen Wirtschaftens. Dieter Hausold, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, begrüßt den Beschluss: „Genossenschaften können in fast allen gesellschaftlichen Bereichen ökonomische Vernunft und gesellschaftliche Verantwortung zusammenbringen. Mit dem heutigen Beschluss ist die Landesregierung aufgefordert, bestehende Hindernisse, die sich aus der besonderen Wirtschaftsform ergeben, abzustellen und auch neue Möglichkeiten, wie Unternehmensnachfolge und neue Unternehmensformen mitzudenken.“
Der Antrag beinhaltet zum Beispiel die Zulassung des wirtschaftlichen Vereins in Thüringen. „In Rheinland-Pfalz ist es mittels des wirtschaftlichen Vereins gelungen, im Rahmen der Schlecker-Pleite viele wichtige Versorgungszentren im ländlichen Raum als Dorfläden fortzuführen. Damals hat in Thüringen ein entsprechendes Instrument gefehlt. Zudem erleben wir viele Formen der Gründungen in Ersatzformen, weil gerade kleine Initiativen die bürokratischen Hürden scheuen. Auch hier kann der wirtschaftliche Verein ein gutes Fundament bieten. Zudem wollen wir ein bestehendes Förderprogramm, welches in den vergangenen Jahren kaum genutzt wurde, umgestalten, um Unternehmensnachfolgen in Genossenschaftsform zu erleichtern. So können die Lasten unternehmerischer Verantwortung auf mehr Personen verteilt und kleine erfolgreiche Handwerksbetriebe etwa als Produktivgenossenschaften fortgeführt werden“, erläutert der Wirtschaftspolitiker.
Abschließend betont Hausold: „Unser Ziel ist keine ungerechtfertigte Besserstellung von Genossenschaften. Im Gegenteil: Unser Antrag zielt vielmehr auf eine Gleichstellung von verschiedenen Unternehmensformen mit jeweils unterschiedlichen Ansätzen. Damit wollen wir die stabilste Wirtschaftsform, die inzwischen sogar UNESCO-Weltkulturerbe ist, weiter an Attraktivität gewinnen lassen.“