Queeres Zentrum in Erfurt langfristig absichern

Katja Maurer, Katja Mitteldorf

Angesichts der Weiterförderung des Beratungszentrums für queere Menschen in Thüringen erklärt Katja Maurer, kommunalpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Thüringer Landtag: „Auf Initiative mehrerer Fraktionen im Erfurter Stadtrat, darunter auch Die Linke, wurde gestern die Förderung der Stadt für das Queere Zentrum in Höhe von 20.000 Euro unabhängig von der Landesförderung auf den Weg gebracht, um das Fortbestehen der Beratungsstelle sicherzustellen.“

 

Sollte es bis zur Jahresmitte keine zusätzlichen Landesmittel geben, würden darüber hinaus nochmals 20.000 Euro mittels einer überplanmäßigen Ausgabe bereitgestellt. „Zuletzt ist durch öffentliche Berichterstattungen die finanzielle Notlage der Beratungsstelle deutlich geworden, die im Zuge der durch die Brombeere verschleppten Haushaltsverhandlungen auf Landesebene eingetreten ist. Denn eigentlich ist Thüringen als Land für den Großteil der finanziellen Bezuschussung zuständig. Doch der Landeshaushalt für 2025 ist noch immer nicht beschlossen und die Fördermittel sind folglich noch nicht geflossen“, so Maurer weiter.

 

Katja Mitteldorf, queerpolitische Sprecherin, begrüßt diesen Vorstoß auf kommunaler Ebene, stellt aber auch klar, dass die Landesförderung, wie sie im Haushaltsentwurf 2025 vorgesehen ist, stattfinden muss: „Es ist ein klares Zeichen, dass von einzelnen Erfurter Stadtratsfraktionen ausgeht. Dennoch liegt eine Förderung und Sicherstellung des Beratungszentrums für queere Menschen vor allem auch in der Verantwortung des Landes. Die Landesförderung muss also auch in diesem Jahr erfolgen. In Perspektive gilt es ohnehin, eine langfristige Lösung für das Queere Zentrum zu finden. Das jährliche Bangen nach einer weiteren anteiligen Förderung durch das Land führt nicht nur zu einer ungewissen beruflichen Perspektive bei den Beschäftigten des Queeren Zentrums, sondern fördert die Fragilität von Beratungsstrukturen für queere Menschen in Thüringen. Doch genau diese Beratungsstrukturen sind im Freistaat rar gesät: Maßnahmen, die eine längerfristige Absicherung der Beratungsstrukturen ermöglichen, wie eine mehrjährige finanzielle Absicherung, sollten deshalb angegangen werden.“

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