Qualitätsmonitoring in Thüringer Kindergärten
Die Fraktion der Grünen im Thüringer Landtag beauftragte eine Professorin der Erziehungswissenschaften der Universität Leipzig, um die Qualität der Thüringer Kindergärten anhand verschiedener Parameter einzuschätzen.
Diesen Vorstoß begrüßt Daniel Reinhardt, Sprecher für frühkindliche Bildung der Fraktion DIE LINKE. im Thüringer Landtag sehr: „Da mir als ehemaligem Erzieher und Leiter die Weiterentwicklung und Verbesserung des Kita-Bereiches besonders am Herzen liegt finde ich es enorm wichtig, den Zustand der Thüringer Kindergärten zu überprüfen und zu bewerten –nur so können wir eine Steigerung der Qualität sicherstellen.“
Die Untersuchung zeigte, dass sich die Fachberatung verbessern lasse, die Leitungen mehr Rückhalt und Unterstützung brauchen und die Ausbildung modernisiert werden muss. Auch der Personalschlüssel ist noch nicht ideal. In der fortlaufenden Legislatur erwirkte die Linksfraktion, dass die praxisorientierte Ausbildung (PiA) für Erzieherinnen und Erzieher weiter ausgebaut und gefördert wird, dass die Betreuungsschlüssel verbessert werden und, dass ein weiteres Kindergartenjahr beitragsfrei wird. Diese Themen gilt es auch weiter anzugehen.
Als zusätzliche Maßnahmen, die angegangen werden müssen nannte Reinhardt: „Das Ausbildungsmodell PiA, soll auf die Ausbildung der Heilerziehungspflege ausgeweitet werden, so kann effektiv gegen den herrschenden Fachkräftemangel vorgegangen und die Qualität weiter sichergestellt werden. Auch wenn der Betreuungsschlüssel im letzten Jahr bereits in einigen Bereichen verbessert wurde, steht es weiterhin auf meiner Agenda dies voranzutreiben und vor allem im frühkindlichen Bereich noch nachzubessern. Durch mehr Personal kann besser auf die Bedürfnisse der Kinder eingegangen und Auffälligkeiten eher entdeckt werden. Des Weiteren entlastet es die Erzieherinnen und Erzieher maßgeblich, was ich für äußerst wichtig halte, da sie einen erheblichen Beitrag zur Entwicklung der Kinder beitragen und ihre Gesundheit kompromisslos sichergestellt werden muss.“
Da sich die Herausforderungen auch in den Thüringer Kitas in den letzten Jahren verändert haben, soll angestrebt werden, die Fortbildungen zum Beispiel in den Bereichen der Beteiligung und Intersektionalität auszubauen. So wird den Betreuenden wichtiges Handwerkszeug mitgegeben, um die Kinder auf das spätere Leben vorzubereiten.
Als Fachkraft, welche ständig mit Träger*innen, Erzieher*innen, Eltern, Ausbilder*innen und Wissenschaftler*innen in Kontakt steht, um den eigenen Horizont zu erweitern und andere Blickwinkel mit einzubeziehen, kommen die Ergebnisse der Untersuchung für den Abgeordneten nicht überraschend. „Ich hoffe sehr, dass daraus eine stetige Qualitätskontrolle wird, denn der Kitabereich ist essenzieller Bestandteil des Bildungsweges. Deshalb sollte dieser Bereich auch für alle Kinder beitragsfrei werden, denn Bildung darf Eltern nichts kosten.“Vor Allem in Hinblick auf künftige Haushalte bleibt zu konstatieren, dass jeder Euro der in Bildung investiert wird, eine Investition in die Zukunft ist.
Der Vorschlag ein Zentrum für Kindergärten einzurichten sei äußerst begrüßenswert. Das Ziel wäre in dieser wissenschaftlichen Akademie für frühkindliche Bildung, ähnlich dem des ThILLM, Fort-und Weiterbildungen mit höchster Qualität anzubieten.
„Zweifelsohne wird diese Untersuchung eine Diskussion anstoßen,“ so Reinhardt, „Mit Spannung erwarte ich die Auseinandersetzung und Veränderungen welche die Ergebnisse und meine eigenen Erfahrungen mit sich bringen und freue mich auf den Dialog mit meinen Kolleg*innen im Landtag, dem Fachpersonal und den Eltern“, schliesst der Abgeordnete.