Praxisintegrierte Ausbildung nun Regelausbildung

Daniel Reinhardt

Seit vier Jahren hat das Landes-Modellprojekt der praxisintegrierten Ausbildung (PIA) in Thüringen neben der konsekutiven Ausbildung einen zweiten Weg zum Erzieher:innenberuf geöffnet und ausprobiert. Nun werden im April-Plenum des Thüringer Landtags die Weichen für die Regelfinanzierung gestellt.

Dazu Daniel Reinhardt, Sprecher für frühkindliche Bildung der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag: „Im Gesetz beschrieben ist nun der Vollzug der erkämpften 39-Stunden-Woche für Erzieher:innen bei vollem Lohnausgleich. Und damit verbunden die notwendige Anpassung auch auf den Mindestpersonalschlüssel.“

„Hier werden nun keine größeren Effekte in Bereich des Personalschlüssels deutlich werden, aber es ist eine tariflich erkämpfte Anpassung, die nun Eingang in das Gesetz findet und somit tatsächlich die Arbeitsbedingungen von meinen Kolleg:innen verbessert.“

Außerdem wird die praxisintegrierte Ausbildung (PiA) nun zur Regelausbildung und steht somit neben der traditionellen vollzeit-schulischen Ausbildung.

PiA eignet sich vor allem für Menschen, die biografisch schon weiter sind, vielleicht eine eigene Familie gegründet haben. Das Modellprojekt zeigt: Durch PiA können nachweislich zusätzliche Erzieher:innenstellen im Freistaat zur Verfügung gestellt werden. Mit unserer angestrebten Schlüsselverbesserung von 1:12 bei der Betreuung unserer Kinder im Alter zwischen drei und Schuleintritt benötigen wir allein 1000 zusätzliche Erzieher:innen.

„Mit Annahme des Gesetzes heute steht fest, dass die praxisintegrierte Ausbildung vom Freistaat monatlich mit 1200 € pauschal pro Ausbildungsstelle bezuschusst wird. Der restliche Anteil der insgesamt 1800 Euro Ausbildungskosten pro Stelle obliegt dann der Finanzierung des Kindergartenträgers, welcher diese Kosten nun über die Betriebskosten geltend machen kann“, so Reinhardt abschließend.

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